Make it worse and be successful!

Vor vielen Jahren, als alle über Windows noch den Kopf geschüttelt wenn nicht gar gelacht haben und als DOS noch ein Betriebssystem war, da spekulierten wir über die Gründe des Erfolgs von Microsoft. Wie konnte es nur sein, daß sich so etwas Gräßliches als vermeintlicher „Industriestandard“ dermaßen verbreiten konnte, während die (zumindest nach der Papierform) besseren Entwicklungen (Mac u.a.) in der Nische verblieben?

Wir kamen zu dem Schluß, daß etwas so Fehlerbehaftetes und Unvollkommenes viele auf den Plan ruft, die es zu verbessern oder zu erklären versuchen. Buchautoren, Programmierer, Berater, Trainer, Systemhäuser, Integratoren, Dienstleister, Verlage…: Sie alle stürzen sich auf das zu bestellende Feld und schaffen durch das Feilbieten von Leistungen rund um das Produkt einen Markt. Für die Anbieter ist es ein wichtiger Faktor, daß sie Arbeit in den Lücken und Problemen finden, die das in diesem Fall von Microsoft geschaffene Ökosystem aufweist. Wohingegen etwas (sicher nicht) Perfektes diese Mitwirkung eben nicht erfordert. Kunden sehen die Fülle an Fachliteratur, an Presseresonanz, an Medien und Marktpräsenz und schlußfolgern: Das muß das Produkt der Wahl sein.

Selbsterklärende, fehlerfreie, bedienerfreundliche und leistungsfähige Software ist dementsprechend „geschäftsschädigend“ – zumindest für die Industrie. Je schlechter das Produkt, desto mehr Umsatzmöglichkeiten für die Branche. Je perfekter, desto leiser fällt das Marketing speziell durch Dritte aus.

Ist das jetzt ein Industriestandard?

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