Ladegeräte

Ladegeräte

Anstelle von Batterien nutze ich zumeist Nickel-Metallhydrid-Akkus (NiMH) und auch einige Nickel-Cadnium-Akkus (NiCd) befinden sich noch im Einsatz. Ich lade sie allesamt nicht mehr über Steckerladegeräte, sondern über „richtige“ Stationen (s.o.), die ich im Verlauf der letzten Jahre nach und nach erstanden habe.

  1. Links ist eins von ALdi zu sehen, das nur eine Zeitsteuerung hat und mit konstantem Ladestrom lädt. Hier ist man völlig auf sich allein gestellt, denn die notwendige Ladezeit muß man selbst errechnen oder, bei nicht völlig entladenen Accus, halt schätzen. Dafür kostete dieses schicke Teil nur 5 Euro und das Laden dauert bis über zehn Stunden.
  2.  Das genaue Gegenstück ist das zweite von links, das Ulta-soundso von GP, das komplett und ausschließlich microprozessorgesteuert jede einzelne der vier Zellen nach individuellen Meßwerten berechnet optimal mit variablem Strom laden soll und sie dabei sogar mit einem eingebauten Lüfter kühlt. Für ca. 50 Euro kann er so teilweise binnen einer halten Stunde schnell laden.
  3. Rechts daneben (also 3 v.l.) ist das prozessorgesteuerte Ladegerät von Aldi, welches den Zustand der Accus auch einzeln ermittelt und auf einem Display darstellt. Es kostete glaube ich etwas über 10 Euro und scheint „mittelschnell“ zu sein. Es beherrscht immerhin neben NiCd- und NiMH- auch RAM-Zellen.
  4. Ganz rechts ist der Klassiker zu sehen, der nur für NiCd-Accus geeignet ist, aber immerhin selbständig entlädt und dann langsam wieder auflädt.

Jetzt kommt’s aber: nämlich der Grund, warum ich hier überhaupt davon berichte: Es ist nämlich nicht so, daß ein Gerät die anderen ersetzen könnte (was ich ursprünglich mal gehofft hatte): Die beiden Vollautomaten (2, 3) sind nicht in der Lage, alle NiMH-Zellen zu laden. Besonders das von GP (2) hat mit bestimmten Exemplaren Probleme: es erkennt diese dann nicht an und blinkt nur rot. Ursprünglich dachte ich, es läge daran, die Accus wirklich defekt wären und durch das Schnellladen kaputt gegangen wären. Aber das von zweite von Aldi (3) erkennt manche dieser angeblich defekten und lädt sie anstandslos! Kurioserweise genau diejenigen, die das GP abgelehnt hat. Und, um es auf die Spitze zu treiben, lädt (2) manchmal die, die (3) nicht annehmen wollte und „bad“ im Display anzeigte.

Als Lösung dafür bietet es sich an, das Vollmanuelle (1) zu verwenden: das läßt eben einfach ohne Rücksicht auf Meßwerte. Das geht immer und die Akkus haben nicht merklich gelitten.

Nervig an (2) ist auch, daß es nur Zellen einer Größe laden kann, da die Halterung für alle Zellen zusammen gleich ist. Zwar kann man für AA und AAA Zellen nutzen, aber jeweils nur eine Sorte gleichzeitig. Übrigens sprach die Werbung immer nur von „…je Zelle“ oder von „individueller Steuerung“, was mich nicht hat auf die Idee kommen lassen, daß es nur für einen Typ zur Zeit geeignet ist. Alle anderen Geräte können je Ladeplatz jede der Größen Micro, Mignon, Baby und vielleicht sogar Mono-Zellen verkraften und kümmern sich sogar um 9V-Blöcke, die aber meist nicht entladen werden können oder für die keine Automatik die Verantwortung übernimmt (warum eigentlich?).

Kurzum: Alle Ladegeräte werden je nach Bedarf eingesetzt und eine vermeintlich defekte Zelle wird einfach in einem anderen erneut versucht.

Die besten Akkus übrigens scheint GP zu bauen. Die Kapazitätsangaben scheinen zu stimmen und die Haltbarkeit scheint am größten zu sein. Leider fehlen mir echte Meßwerte zur Prüfung meines subjektiven Eindrucks. Sie sind aber etwas teurer als andere Marken. Mein Spitzenreiter sind vier NiMH-Zellen von GP mit 2700 mAh, dann habe ich einige von H&H mit 2400 mAh und einige von diversen Herstellern mit 2100 mAh und weniger. Die alten NiCd-Akkus nutze ich für Fernbedienungen und Taschenlampen, die längere Zeit ungenutzt liegen sollen, da die Selbstentladung bei diesen Substanzen geringer ist als bei den ansonsten überlegenen NiMH-Akkus, die ja auch keinen nennenswerten Kapazitätsverlust kennen.

Zum Memory-Effekt (oder eben nicht) empfehle ich diesen Artikel auf Wikipedia, der übrigens bei heute handelsüblichen NiCd-Akkus vom Entladen vor dem Laden abrädt. Spannend: Das ist genau das Prinzip bei meinen auch für diesen Zellentyp geeigneten Automaten (3, 4)…

Ein Gedanke zu „Ladegeräte

  1. 9V-Akkus bestehen aus mehreren* in Serie geschalteten Zellen. Da diese Zellen normalerweise kleine Ungleichmäßigkeiten aufweisen, dürfte es erheblich schwieriger, wenn nicht sogar unmöglich sein, alle Zellen eines 9V-Akkus optimal zu laden.

    Alle anderen erwähnten Akkus bestehen jeweils nur aus einer einzelnen Zelle und die besseren Ladegeräte kümmern sich um jeden Akku, also jede Zelle, einzeln.

    *) NiCd und NiMH Zellen haben eine nominale Spannung von ca. 1,2V. Ein 9V-Akku benötigt daher 7 Zellen, um eine nominale Spannung von 8,4V zu erreichen.

    9V-Batterien basieren dagegen auf 6 Zellen mit je ca. 1,5V Spannung, was dann echte 9V ergibt. Ein vollgeladener 9V-Akku verhält sich aus Sicht des Verbrauchers also eher wie eine etwas leere 9V-Batterie.

    9V-Batterien können je nach Anwendung auf 4,5V-≥6V entladen werden. Ein fast leerer 9V-Akku mit 5,95V bei NiCd oder 7V bei NiMH hat mit den nominalen 9V nicht mehr viel zu tun.

    9V-Akkus sind also in mehrerer Hinsicht ein Kompromiß und nicht für alle Anwendungen geeignet.

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