Schwaches Blatt

Das Hamburger Abendblatt bietet hinter dem Hamburg- und Wirtschaftsteil am Ende des Sportteils eine Seite „Aus aller Welt“ mit bunten Meldungen aus Merkwürdigen, Absurdistan und Scheußland. Da wird gemeuchelt, gesunken, verblasst, enthirnt und vergruselt, was die Redakteurs-Tastatur hergibt. Man mag über all die vielen Verstümmelten, Enthemmten, Größenwahnsinnigen oder Verblödeten gar nicht mehr lesen.

Aber die „Wissen„-Seite hat auch ihre Tiefpunkte: Ganz rechts unten findet sich unter der Rubrik „Computer“ immer mal wieder die eine oder andere Nachricht, die aus unreflektierten Pressemeldungen von Herstellern genährt wird oder die Tatsachen gleich ganz verdreht wiedergibt. So wird aus einer Meldung eine Irreführung von in diesem Gebiet unbedarften Lesern. 

Heute war es die Meldung über den „Schwachen Player“ (Apple QuickTime), die mein Augenlicht auf sich zog. Die einseitige Präsentation und die hervorgehobene Darstellung eines „üblichen“ Fehlers lässt mich vergeblich nach kommentierenden Worten suchen. Ich kann nur Rückfragen an den Artikel stellen: 

Wie steht es um andere Medienplayer? Sind die alle sicher? Vor allem die unter Windows laufenden Player haben keine Schwachstellen? Sind vielleicht Windows-Produkte durchweg fehlerfreier? 

Ich frage mich, welche Information die Leser nach Meinung des zuständigen Redakteurs aus diesem Beitrag mitnehmen sollen? Apple ist auch nicht so gut, wie manche behaupten? Leute, deinstalliert QuickTime und nutzt Windows Media Formate? Oder Videos in Adobe Flash? 

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