Neuer Service der Post: Paketbox

Die Post, sorry, die DHL hat einen neuen stationären Service: den „Paketkasten“ (analog zum Briefkasten), der aber anglifiziert „Paketbox“ heißt. Das sind (nach dem nunmehr erreichten Ende der „Betaphase“) inzwischen über tausend große, gelbe Blechbüchsen (Altschuh-Containern nicht unähnlich), denen man seine bestimmt nicht wert-freien Sendungen anvertrauen soll. Einmal werktäglich schaut dann der Leerer (wie heißt der eigentlich in Post-Deutsch?) vorbei und nimmt die bis zu 50cm langen, 30cm hohen und 40cm tiefen (Dimensionen dürfen „permutiert“ werden) Pakete (oder Päckchen) mit.

Damit man nicht doch noch menschlichen Post– oder DHL-Angestellten gegenübertreten muss (die sind auf die Dauer wohl zu teuer) kann man sich die Frankierung selber drucken. Nein, man kann sie sich nicht mit Photoshop oder Word selbermalen, sondern man kann das online (Hurra! Endlich wieder ein Grund für’s „Online-Gehen“) erledigen und offline ausdrucken. Immerhin akzeptiert die Post (DHL?) inzwischen auch GiroPay, Paypal und Kreditkarten. Einen Euro ist die Post (DHL!) meine Mitarbeit und die eingesparten Menschen wert.

Unser nächster Paketkasten ist auch tatsächlich keine drei U-Bahn-Stationen entfernt (wie die Post- oder DHL-Filiale), sondern quasi „um die Ecke“. Dennoch zweifle ich ein bisschen an dem Dienst:

Wenn die Post (DHL…?) aber immer so mit unserer Post (!?) umgeht, wundert es mich nicht, dass denen ‚was abhanden kommt! Da braucht es keine kriminelle Energie, dass Sendungen verloren gehen, dafür braucht es nur einen Windstoß oder einen apportierfreudigen Straßenköter. Immerhin stand ich einige Zeit daneben und habe die Szene beobachtet: der Leerer hat dem wohl von ihm geöffneten Kasten den Rücken zugewandt und seine Ladung im Wagen umgestapelt. Ja, meinen Brief hat er schlussendlich auch eingesammelt (war aber nicht der links daneben liegende).

Übrigens habe ich die für Endkunden so wenig nachvollziehbare Trennung zwischen DHL und Post deswegen so betont, weil die Packetbox nur für Produkte von DHL genutzt werden darf. Dazu gehören Päckchen und Pakete, aber Maxibriefe und Warensendungen wohl nicht. Das wiederum erklärt, warum sich unser Briefträger mit ultraschweren (2 kg) Kisten abschleppen muss (Warensendung), während der Paketbote von DHL mit dickem Kleinlaster vorfährt, um ein als Päckchen frankiertes Kistchen abzugeben.

Ich möchte noch ein bisschen weiter lästern: Gibt es die „eFiliale“ eigentlich noch? Das „ePaket“ ist jetzt nämlich ebenfalls über den „Online-Frankierservice“ buchbar und auf alle Paketgrößen (und damit Preise) anwendbar: 3 Euro kostet das Abholen Aufpreis.

Bezüglich des Personalabbaus möchte ich noch sagen, dass mir die Mitarbeiter an den Postschaltern seit einiger Zeit mit Ihren „cross-selling“-Rückfragen tierisch auf den Wecker fallen: „Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihren Stromanbieter zu wechseln?“ oder „Brauchen Sie noch einen Tipp für günstiges Telefonieren?“ und „Wussten Sie schon, dass wir Ihnen auch….“ u.s.w.. Erinnert mich an McDonalds: Da fragten sie Mitte der Achtziger auch, ob es etwas zu Trinken sein darf. In den Siebzigern fragte die Metzgerin, ob es ein bisschen mehr sein darf – es bleibt also alles beim Alten.

Kai aus der Kiste

An den Magellanterassen in Hamburgs Hafencity steht eines dieser typischen „Groschengräber“, ein Fernrohr. Allerdings fehlt der Münzeinwurf und das weckte mein Interesse und ich schaute hindurch (Aufnahme mit dem Nokia N95 8GB gemacht):

Das erinnerte mich fatal an eine Szene aus dem Kinderbuch „Kai aus der Kiste“, in der die Jungens sich mit einem als Teleskop herhaltenden Ofenrohr auf einen Berliner Platz stellen und lautstark einen angeblich neu entdeckten Stern anpreisen; wer allerdings durch das Rohr schaut, sieht nur „TUT ist der neue Stern“.  

Blau/grüne Tonnen kommen

Unsere Blaue Tonne ist gekommen, just an dem Tag, an dem normalerweise das Altpapier in der sog. „Strassensammlung“ abgefahren würde. Als wohlinformierte Bürger und Kunden der Stadtreinigung wurden wir selbstverständlich über den ersten Abholtag der neuen blauen Tonne informiert, der aber noch in der Zukunft liegt. Muss ich meinen Müll nun zurückholen?

Jaja, haha, der Altpapierstapel vorn im Bild ist nicht nur von uns. Nein, nein! Aber der Stapel türmt sich sonst noch höher, schließlich laufen Grossbildfernseher gerade besonders gut. Dummerweise haben nicht alle Nachbarn eine Blaue Tonne bestellt und so wird sich auch dann noch der Papierberg vor dem Haus des bedauernswerten Nachbarn türmen, dessen vorgelagerte grüne Verkehrsberuhigung zur nachbarschaftlichen Sammelstelle umfunktioniert wurde. Sie wird dann, wenn die wöchentliche Leerung eingestellt ist, wohl zu einer Deponie verkommen. 

Und was, bitteschön, ist das hier (heute in Eppendorf aufgenommen)? Gibt es eine Kampagne mit Grünen Tonnen? Habe ich ‚was verpasst?

Blaue Tonnen kommen-nicht-noch-nun-doch-aber

Wäre die für Hamburg vorgesehene Altpapier-Sammeltonne andersfarbig, könnte man keine Witze über den vielleicht alkoholisierten Zustand der um die Abfälle Rangelnden machen und man könnte sich auch nicht so schön blau ärgern oder vor Lachen blau anlaufen.

Es beginnt damit, dass in vielen Kommunen schon länger das Altpapier direkt an den Häusern abgeholt wird: in blauen Tonnen zumeist.

Die Stadtreinigung Hamburg entschliesst sich auch dazu. Prima. Leider aber soll es bei uns erst im November 2008 losgehen. Ich bestelle die Tonne, klar.

Die Bummelei kommt einer privaten Entsorgungsfirma gerade recht, die schneller sein will und kann und ihrerseits blaue Tonnen vor die Häuser rollert und regelmäßig entleeren will – allerdings ungefragt.

Da erlässt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt einen Bescheid, nach dem das private Sammeln nicht erwünscht ist. Dagegen klagt die Firma.

Die Stadtreinigung will aber weiter sammeln, hat aber aus „Fairnessgründen“ die Aufstellung von Tonnen einstweilen eingestellt.

Skurrilerweise erhalten wir Anfang der Woche ein Schreiben von der Stadtreinigung, dass es nun doch scon am 12.05. eine erste Abholung unserer blauen Tonne stattfinden soll. Weiter unten im Text allerdings wird relativiert: Ohne Tonne keine Leerung: bitte weiter die wöchentliche Strassensammlung nutzen. 

Und nun das: Alle dürfen sammeln. Private Firmen, sofern sie „schadlos und ordnungsgemäß“ entsorgen. und eben die stadteigene Müllabfuhr. Hurra. Jetzt wird auch klar, wozu dem Schreiben von der Stadtreinigung ein großer Aufkleber beilag. Jeder möge seine Tonne kennzeichnen. Könnte doch sein, dass sich der falsche Entsorger bedient… Müllklau sozusagen. 

Blaue Tonnen kommen

Die Stadreinigung Hamburg informiert: Blaue Tonnen im Anmarsch! Bald kommt sie auch in unseren Stadtteil, wobei sich das Prozedere bis Mitte 2009 hinzieht. Hamburg ist halt groß!

Groß ist auch die Tonne: 240 Liter fasst sie und wird dann auch nur alle vier Wochen abgeholt.

Blaue Tonnen für Altpapier

Wenn man die vielen blauen Tonnen so sieht, denkt man vielleicht nicht unwillkürlich auch an die spätere Entsorgung so vieler Tonnen: Passt eine blaue eigentlich eine Gelbe Tonne? Wenn die man bis dahin nicht wieder abgeschafft sind!

Blaue Tonnen für Altpapier

Mir fehlt eigentlich noch eine Graue Tonne. Die Tonne für Elektroschrott.

Meine Simme hat Gewicht

Hamburg wählt Ende Februar seine Bürgerschaft und die Bezirksversammlungen. Diesmal hat man eine umfangreiche, basisdemokratische Wahl mit insgesamt zwölf Stimmen. Zehn davon kann man auf Listen oder Kandidaten kumulieren oder panaschieren. Und weil das alles in allem so schwierig ist, hat Hamburg nicht nur umfangreiche Aktionen wider der Wahlmüdigkeit und Unaufgeklärtheit des mündigen deutschen Michels unternommen, sondern auch für reichlich Aufklärungsschriften gesorgt und per Post an alle Wähler verschickt. Und zur Wahl kommen dann die Unterlagen auf Wunsch auch in’s Haus:

Wahlunterlagen

Alles zusammen ergibt das dann sage und schreibe 340g an Papier (ohne Briefumschläge)! Eine einzelne meiner Stimmen hat also etwa 28 Gramm Gewicht.

Schutz von „bezogenen“ Daten

Logo der Stadtreinigung HamburgIst die Veröffentlichung von „gebäudebezogenen“ Daten eigentlich gesetzlich geschützt? Oder sind Gebäude immer personenbezogen und darum Daten über sie ebenso schützenswert wie die von Personen?

Jedenfalls bietet die Stadtreinigung Hamburg seit kurzem einen neuen Service auf ihrer neu gestalteten Homepage: Man kann unter Eingabe von Straße und Hausnummer die Informationen abrufen, welchen Abtransport von Rest- und Biomüll man bei der Stadtreinigung gebucht hat.

Das geht doch nicht, oder?

(Bei Rainer und Mike wird der Müll jedenfalls einmal wöchentlich abgeholt, lustigerweise am gleichen Tag. Allerdings hat Rainer nur eine kleine Tonne während Mike seinen Müll in einen Gemeinschaftsbehälter kippen muss – Warum habt Ihr beide eigentlich keine Biotonne? Rainer könnte einen Kompost zur Verfügung haben, aber bei Mike? Und warum hat der andere Mike zwar einen Garten, aber zudem noch eine Biotonne bestellt? Und warum stellt er seine Restmülltonne zweimal die Woche an die Straße, wo er doch nur für eine Abholung bezahlt?? Nicht, dass mich das was anginge, aber weil die Daten schon mal veröffentlicht sind, kann ich mir doch mal den Kopf darüber zerbrechen…)

Update: Nach meinem „Leserbrief“ hat die Unternehmenskommunikation freundlich und ausführlich geantwortet. Sie argumentieren, dass die Müllabfuhr ohnehin quasi öffentlich stattfindet, die Veröffentlichung der Abholdaten also keine Privatsphäre verletzt. Auch sei die Adresse per se keine personenbezogene Information. Schließlich erläutern sie, dass das Angebot auf den Webseiten für alle Nutzer offen sein muss, weil Mieter keine Vertragsdetails aus den Verträgen ihrer Vermieter mit der Stadtreinigung kennen würden und diese von mir vorgeschlagene Alternative nicht in Frage käme.

Also beharren wir erstmal jeder auf seiner Auffassung. Ich freue mich jedoch, dass alle meine Vorschläge zur Website zumindest weitergeleitet werden sollen. Und das ist immerhin schon mal ganz gut und lobenswert, dass überhaupt auf die Kundenreaktion geantwortet wird.

Hamburg jetzt schärfer

Google Earth hat neues, höher aufgelöstes Material für Hamburg verfügbar gemacht. Man erkennt jetzt viele Einzelheiten, kann sogar die Gehwegplatten unterscheiden, die den Sonnenschirm halten:

Haus und Garten

Die Karten sind wohl an einem Sonn- oder Feiertag aufgenommen, denn viel Verkehr ist nicht auf den Straßen und kaum Personen. Ausserdem ist Restaurant Delhi jetzt in Google vielfältig beschriftet:

Restaurant Delhi

Die Gaststätte (Kneipe) „Behr“ gegenüber ist aber an der falschen Strassenecke verzeichnet.

Chaos vor der Tür?

Meteomedia, die Firma hinter dem durch unsere GEZ-Gebühren bekannte „Wetteronkel“ der ARD, Jörg Kachelmann, betreibt nach die Webseite „Unwetterzentrale„, die irgendwann zwischen Oderflut und Starkregen-Katastrophen eingerichtet wurde. Sie hebt deutschlandweit bis auf Kreisebene hinunter durch Farbmarkierungen und Symbole die Gefahrenlage durch Wetterbedingungen hervor: Grün ist prima, rot gefährlich, lila ist prekär. (Mich erinnert das an den Färbetest von Antibelag.)

Heute hatten wir Hamburger das apokalyptische Wetterchaos angeblich schon vor der Tür:

Wetterlage Norddeutschland

Doch die Wirklichkeit sah anders aus. Warum also die irreführende Information? Das ist einfach beantwortet: aus politischen Gründen, sozusagen:

Helgoland ist an allem schuld

Da Helgoland verwaltungstechnisch zum Kreis Pinneberg gehört, wirkt sich dieWetterlage dort auf die westliche Nachbargemeinde Hamburgs aus.