iTunes 8 – Genius

Die Neuerungen in iTunes 8 finde ich jetzt nicht so spannend. Schon gar nicht die Funktion „Genius“, die eben keine „genialen“ Neuvorschläge auf Basis meiner bestehenden Musiksammlung macht. Denn eigentlich werden nur andere, beliebte Stücke des Interpreten oder aus dem Genre aus dem iTunes Store vorgeschlagen. Die von Genius erstellte Playliste ist auch eher ein „Partymix“ nach auf den ersten Blick nicht erkennbaren Kriterien – außer wieder „gleiches Genre“.

Nervig war vor allem, dass er nach Installation eine lange Zeit (Stunden!) auf der Platte rumgeorgelt und anschließend irgendwas (was eigentlich??) an Apple gesendet hat.

Ich habe die Funktion erstmal wieder ausgeschaltet. Die neue Rasteransicht für Alben nutze ich auch nicht.

Auch blöd: Wie in den vorherigen Versionen auch ruckelt Video-Playback während Podcasts geladen werden. Will man ein Video ansehen, sollte man es in der Bibliothek auswählen und Command-R tippen und sich damit die Quelldatei im Finder anzeigen lassen, wo man sie über den QuickTime-Player völlig problemlos abspielen kann: dieser hat im Vollbildmodus auch ein paar hübsche Darstellungsmöglichkeiten, die iTunes nicht hat: Einfach mal Command-4 und Command-5 ausprobieren…

Pures Vergnügen

Ein Wecker, ein Radio und ein iPod-Lautsprechersystem bevölkerten bis vor kurzem meine linke Bettkante. Dieses Sammelsorium wollte ich durch ein Gerät ersetzen, möglichst durch ein RDS-fähigen Radiowecker. Ich habe mich für kein Kauf des Chronos iDock (Datenblatt) von Pure entschieden und es wieder bei Alternate bestellt. Keine 24 Stunden später wurde es auch schon geliefert.

Wie bei Pure üblich, bietet das Radio sogar Empfang von Digitalradio nach DAB Standard. In Hamburg gibt es neben Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur aber nur noch die NDR-Palette aus NDR-Info, NDR 2 Plus und NDR Traffic.

Hier meine Eindrücke vom Gerät, sortiert von „Perfekt“ bis „Schlecht“:

Perfekt: Die Bedienung des oben aufsetzbaren iPod (sage und schreibe sieben Adapter für alle gängigen iPods werden mitgeliefert) ist perfekt realisiert und über die mitgelieferte Fernbedienung vollständig möglich, also auch das Bedienen der iPod Menüs etc.. Wenn man die Signalquelle am Chronos iDock auf iPod wechselt, fängt dieser an der letzte Abspielposition auch gleich an zu spielen und stoppt, wenn man die Signalquelle von iPod weiter auf FM (UKW-Radio), DAB (terristrisches Digitalradio) oder auf AUX (externes Gerät via Klinkenbuchse) stellt.

Klasse: Die Funktionen des Weckers (Alarm) vom Chronos iDock sind sehr ausgeklügelt: So kann man nicht nur die Signalquelle der vier Alarme einzeln vorwählen, auch der jeweilige Sender fest eingestellt oder der gleiche wie beim letzten Ausschalten sein. Doch sogar die Lautstärke lässt sich vorgeben! Ärgerlich nur, dass das Gerät übermäßig clever sein möchte und einen Radioalarm, der als zweiter nach einem anderen eingerichtet ist und eigentlich nur einen anderen Sender einstellen und die Lautstärke anheben soll, dass der statt als Radio als quäkender Weckton ausgelöst wird. Und noch zwei Fragen: Warum gibt es nur vier mögliche Alarme (Weckzeiten) und warum ist die Spieldauer der Alarme (alle oder einzeln) nicht auch noch eingestellt werden?

Gut: Das Gerät verbraucht wenig Strom und ist bis zum Netzstecker hin, der unter dem Gehäuse eingestöpselt wird und so weder die Optik stört noch einen größeren Platzbedarf am Aufstellort erfordert, gut gestaltet. Auch haben die Tasten einen guten Druckpunkt ohne zu laut zu knacken. 

Schön: Sie haben an viele Kleinigkeiten gedacht: Die Fernbedienung kann mit zwei mitgelieferten, auf jeweils einer Seite selbstklebenden Magneten problemlos parat gehalten werden. Außerdem hat man die Wahl zwischen zwei Gehäusefarben.

OK: Man kann die Höhen und Tiefen separat einstellen. Leider muss man die Höhen voll aufreißen, um halbwegs guten Klang zu haben.

Aha: Die Uhrzeit holt sich das Chronos iDock aus dem DAB-Signal und nicht wie eine DCF-Funkuhr von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt aus Braunschweig. Wie genau das ist, was bei der Zeitumstellung passiert und ob die RDS-Informationen von normalen UKW-Stationen hätten weiterhelfen können, kann ich nicht sagen. Aber immerhin hat man eine 24-Stunden-Anzeige. 

Schade: Man hat keine Stationstasten für wenigstens fünf der dreißig speicherbaren Stationen. So muss man immer mindestens drei Tasten drücken, um einen Sender zu finden. Aber das Wechseln von Stationen geht unter DAB auf einen Tastendruck, während durch die selbe Taste bei UKW die Frequenz verändert wird.   

Akzeptabel: Der Sound des Geräts ist gerade so akzeptabel, aber vielleicht stelle ich zu hohe Ansprüche oder bin durch den eher hohl klingenden Klang etwas irritiert. Aber akzeptabel ist in den meisten Situationen durchaus befriedigend. Froh bin ich, das das Chronos iDock trotz nicht-analoger Lautstärkeregelung (über Plus- und Minus-Tasten kann man die Lautstärke regeln) eine Feinjustierung auch bei geringen Lautstärken erlaubt und dass die Tasten nicht so schwergängig und laut sind, dass allein das schon in ruhiger Umgebung stören würde. 

Schlecht: Stellt man die Helligkeit der (übrigens sehr guten, mehrzeiligen und informativen) Anzeige auf „ganz hell“ oder „aus“ ist noch alles mit dem Klang in Ordnung, aber bei allen Stufen dazwischen fiept und sirrt der Ton mit leiser, aber konstanter Lautstärke. Also ist diese Funktion (manuelles Regeln der Helligkeit) nicht gerade zu empfehlen. Richtig stören tut das nicht, da das automatische Runteregeln im Standby-Zustand und die automatische Anpassung an die Umgebungshelligkeit (Lichtsensor) zum Glück nicht betroffen sind.  

Fazit: Das Pure Chronos iDock kombiniert Wecker, Radio und iPod-Ladestation und -Abspielgerät perfekt und erfüllt auch wegen der in sich schlüssigen Bedienbarkeit seinen Zweck vollauf. Der Klang sollte überarbeitet und einige Funktionen ergänzt werden.  

Das genannte Sammelsorium ist jetzt jedenfalls verschwunden und tut anderweitig seinen Dienst. Besonders das Altec Lansing Lautsprechersystem inMotion IMc3 ist weiterhin klasse für den mobilen Einsatz im Haus oder auf Reisen (klein zusammenfaltbar, Akku-/Netzbetrieb, Fernbedienung).

Noch ein Wort zu DAB: Ja, es funktioniert, ist aber stiefmütterlich bedient. Die Tonqualität ist in Hamburg gut, selbst mit der Wurfantenne des Chronos iDock, aber die Senderpalette ist dürftig. Da bietet natürlich jedes Internet-Radio und auch der analoge Äther mehr. Dumm: NDR-Info kommt in DAB in 96kbit/s Mono daher…

iTunes Store Gutschrift

Phantastisch dieser Service: Durch einen Dusselfehler habe ich im iTunes Store Stücke bestellt (einige Folgen einer TV-Serie), die ich als kostenlosen Download angesehen hatte. Normalerweise kommt bei einem kostenpflichtigen Einkauf auch noch ein Dialog mit einer Abfrage zur Sicherheit, der aber hier nicht auftrat. Ja, „1-Click“ Einkäufe waren bei mir seit Jahren aktiviert und ich glaube, es handelt sich um einen Bug, dass die Abfrage nicht angezeigt wurde.

Da man den Store nicht telefonisch erreichen kann und auch Apples 0800er Nummer nicht für iTunes zuständig ist, war ich schon ärgerlich. Aber zu Unrecht: Apple hat auf meine Email per Web-Formular reagiert mit a) einer Eingangsbestätigung, b) einer Bitte um Geduld, weil der Buchungslauf noch nicht vollständig sei und c) mit der freundlichen Mitteilung, dass man aus Kulanzgründen den gesamten Betrag gutschreiben wird. Diese Kulanz werde aber nur einmalig in der Kundenhistorie gewährt und man solle doch lieber den Einkaufswagen verwenden.

Das finde ich gut zu wissen und absolut faires Verhalten.

Hinweis von mir ich hatte die Downloads schnellstmöglich abgebrochen, die bei Fernsehserien „zum Glück“ länger dauern; bei Musik wäre es mir wegen der hohen Ladegeschwindigkeit nicht so schnell geglückt. Ob die auch später nicht fortgesetzten und nach Neustart von iTunes auch nicht wieder aufgenommenen Downloads (Achtung: Voreinstellungen der Software beachten!) zur Gewährung der Kulanz beigetragen haben, weiss ich nicht. Aber sie haben alle Titel gutgeschrieben, immerhin fast zehn Euro.

Nokia N95 8GB Erfahrungsbericht

–Dieser Artikel ist aktuell noch in Arbeit!–

Nokia N95 8GBIn der Oktober-Ausgabe der Connect 2006 war das Nokia N95 ausführlich beschrieben und ich hatte den Eindruck, das könnte das mobile Gerät sein, das alle Funktionen in sich vereint, die man heute bei sich tragen möchte. Entsprechend sprach Nokia auch vom „Computer 2.0“ (oder war es „Mobile Computer“ oder „Multimedia Computer“? Egal.)

Doch wie bei vielen Firmen üblich war das lang angekündigte Gerät ewig nicht lieferbar, erst im April/Mai diesen Jahres war es verfügbar und die ersten Tests fielen nicht überragend aus. Gerde die Verarbeitung des Slider, die Akkulaufzeit und die GPS-Funktion wurden bemängelt. Jetzt hat Nokia den Nachfolger, das N95-2 mit 8GB fest installiertem Flash-Speicher vorgestellt und ich konnte es für einige Tage testen.

  • Telefon

Das Quad-Band GSM und UMTS-Telefon hat alle zu erwartenden Funktionen. Sogar VoIP ist möglich, habe ich aber nicht getestet. Die Sprachqualität ist ausreichend; richtig gut klingt anders, besonders der Ohrlautsprecher ist zu leise, die Lautsprecher (s.u.) für Freisprechen hingegen sind spitze.

  • Kamera

Die Fünf-Megapixel-Kamera ist besser als erwartet. Man verwackelt recht schnell, aber dafür ist die Kamera schnell schussbereit, auch wenn man das Handy erst aus der Tasche fummeln, den Tastenlock lösen und die Kamera mittels Druck auf den Auslöser einschalten muss. Viele frühere Werte (z.B. Blitz) sind dann wieder auf Werkseinstellungen aber das hat auch Vorteile. Die Aufnahmen bei Tageslicht sind OK, im Kunstlicht oder sogar im Dunkeln sind bei ruhig gehaltener Kamera und ruhigem Motiv noch als Schnappschuss brauchbar. Aber jede „Knipstüte“ von Canon o.ä. hat eine bessere Optik und bringt brauchbarere Ergebnisse. Besonders beeindruckend aber ist die Qualität der Videoaufzeichnung, wo nur der Zoom (rein digital) nicht überzeugt. Vor allem die Tonqualität ist überraschend gut.

  • Display

Der Bildschirm ist hell und sogar für meine Augen groß genug. Die Auflösung von 320 mal 240 Bildpunkten scheint mir ausreichend. Das Umschalten von Hoch- auf Querformat erfolgt durch Verschieben des Schirms nach unten, was die Steuerungstasten für den Player freilegt und die Tasten für Texteingabe verdeckt (dumm, wenn man gerade einen Titel suchen möchte). Der Bildschirm scheint nicht entscheidend am Akku zu nagen.

  • GPS

Das ist für den Laien eine Enttäuschung. Ich hatte auf „Einschalten und Position ablesen“ gehofft, aber man muuss a) die Tastatur ausfahren, da die Antenne sonst vom Display verborgen ist, b) im Freien sein (am Fenster reicht nicht) und c) einige lange Minuten warten, bis endlich die Position ermittelt ist. Was, wie und wo A-GPS Vorteile bringt, habe ich noch nicht ermitteln können. Die Map-Software ist aber brauchbar und wird via UMTS ggf. nachgeladen und bleibt gespeichert. Eine Navigation (Routenführung) ist m.E. nur gegen Aufpreis zu haben. Die GPS-Funktion zehrt nicht nur an der Geduld, sondern auch merklich am Akku.

  • MP3-Player

Die Lautsprecher ermöglichen ein prima Beschallen einer umstehenden Gruppe und machen echt Spaß. Aber ein iPod hat bietet bessere und schnellere Bedienung. Die Verwaltung der Bibliothek auf dem Handy ist sehr zeitaufwendig, gerade beim Aktualisieren und das schon bei nur wenigen hundert Stücken. Mein iPod hat fast elftausend Stücke zu bewältigen und macht dabei nicht lange Atempausen.

  • Video-Player

Der mitgelieferte RealPlayer kann nur MPEG-4 mit separater Tonspur (gemuxter Ton wird ignoriert). Bis auf die lahme Bibliotheksverwaltung ganz lustig: Nach einem Sync muss man in jeder der Player viele Minuten warten, bis die Daten in den Bibliotheken aktualisiert wurden (und Thumbnails generiert wurden). Dann ist Blättern aber zügig möglich.

  • Radio

Cool. Senderliste via Vodafone gezogen und mit gutem Klang via Kopfhörer (leider sind diese für das Radio immer anzustecken, da sie als UKW-Antenne dienen) oder Lautsprecher.

  • Office-Funktionen

PDF-, Word-, Excel- und PowerPoint-Dateien lassen sich öffnen. Word-Dateien zeigen so ungefähr den enthaltenen Text an, bei Excel kann man auch erahnen, worum es geht und PowerPoints können immerhin ansatzweise angezeigt werden. PDF ist qualitativ noch das Überzeugendste, aber die Zoomfunktionen sind umständlich über Menü zu wählen und die Darstellung dann doch zu lahm (wohl nicht an die Möglichkeiten des N95 angepaßt). Termin-Verwaltung und Sync mit iCal funktionieren leidlich (einige Kleinigkeiten wie iCal-gewählter Typ des Kalenders gehen verloren). Kontaktdaten kommen allerdings prima und vollständig hin und her. Ausreichend für ein cleveres Telefon, aber jeder UMPC kann mehr.

  • Spiele

Beeindruckende 3D-Grafik. Echt. Aber die Tastatur verleidet einem den Spielspaß.

  • Wireless LAN

Geht gut. Sofern man erstmal die Konfiguration hinter sich hat, die vor allem durch mehrfache Assistenten erschwert wird, besonders bei manuell einzurichtenden Netzen, die nicht sichtbar sind. Diese kann man nämlich nur in einem einzigen von vier möglichen Tools einrichten. Und z.B. GPS erlaubt keinen WLAN-Zugang, nur GSM/UMTS. Dabei wäre das kostenlose Nachladen von Karten über das stationäre Internet schneller und billiger. Vielleicht geht es genau deshalb nicht?

  • PC-Synchronisierung

Die Software ist sehr umfangreich, aber m.E. auch nicht vollständig im Funktionsumfang. Leider erlaubt die Aufteilung in zig kleine Programme, die alle irgend einen englisch benannten Assistenten bieten, keine spontane, intuitive Bedienung. Der Firmware-Abgleich geht nur mit der Windows-Variante der Sync-Software (angeblich auch über’s bordeigene Internet, aber das habe ich noch nicht gefunden).

  • Mac-Synchronisierung

Zur Mac-Synchronisierung von Adressbuch und iCal muss man iSync und Bluetooth verwenden, wozu man sich für zehn Euro die Treiber von NovaMedia kaufen muss. Auf FoneSync aus dem gleichen Hause kann man verzichten, denn die Beta-Version von Nokia Multimedia Transfer for Mac ist gut für den Rest (iTunes, iPhoto) brauchbar, da auch USB unterstützt wird. Aber auch hier bitte keine Qualität und Perfektion und Geschwindigkeit wie beim iTunes/iPod-Gespann erwarten. Aber: es können Playlisten von iTunes übernommen und Bilder synchronisiert werden und manuelles Kopieren von Bildern, Videos und Office-Dateien ist auch in einem Finder-ähnlichen Fenster möglich.

  • Dateiverwaltung

Programme werden einfach als Dateipaket hochgeladen und können dann aus dem Dateimanager geöffnet und dadurch installiert werden. Alle, auch Spiele, erscheinen dann im allgemeinen Programme-Ordner, obwohl es noch einen Spiele-Ordner gibt, der aber nur für via Netz von Nokia geladene NGage Spiele vorgesehen ist (ähnlich der iTunes-Bindung). Nervig ist die Zwangstrennung in den Telefonspeicher (160 MB) und die (ja gar nicht wechselbare!) „Speicherkarte“ mit 8GB. Viele Ordner sind via Datentransfer vom PC/Mac aus sichtbar und damit u.U. zerstörender Fehlbedienung ausgesetzt. Die eigene Verwaltung von Bildern, Musik, Klingeltönen, Animationen (Flash, Animated GIF) und Videos in Unterordnern ist möglich, wird aber von den Playern teilweise ignoriert: Die Videoverwaltung findet sie nur an bestimmten Stellen während der Medienplayer wieder hochgeladene Inhalte mit den von der eingebauten Kamera aufgenommenen Aufnahmen vermischt (Ansicht erfolgt dann nach Änderungsdatum bzw. nach Alben; Alben kann man nicht auf dem PC/Mac zusammenstellen, was bei vielen hundert Bildern auch nicht mehr auf dem Handy realisierbar ist).

  • Batterielaufzeit

Während der Bildschirm, das Radio und die Datenübertragung sich nicht übermäßig am Stromverbrauch bemerkbar machen, ist die Verwendung von Kamera oder GPS-Funktion sofort in der Akkuanzeige abzulesen. Da kommt man u.U. abends schon in Bedrulje, wenn man morgens navigiert und Mittags einige Bilder schießt. Besonders schade dabei, dass der Akku nur über das Ladegerät und nicht über USB geladen werden kann.

  • Verarbeitung

Der Slider gleitet sicher und leichtgängig hin und her und rastet gut ein. Aber ein bißchen knarzt das Gehäuse an einer Seite schon nach wenigen Tagen. Die zentralen Tasten sind etwas zu glatt und flach geraten. Die Lautstärketasten sind zu schwergängig und fummelig. Die Buchsen lassen sich gut bedienen.

  • Zusammenfassung

Ob ich das Gerät behalten möchte, kann ich immer noch nicht sagen. Die Vorfreude ist jedenfalls nicht in Begeisterung während der Benutzung übergegangen, sondern eher in nüchternen Realismus.

Wie das wohl bem iPhone gewesen wäre??

Musik, Musik…

Partitur

Schlendert man beim Spaziergang oder Einkaufsbummel so vor sich hin, gesellt sich manchmal eine Melodie hinzu und wird zum aufdringlichen Begleiter. Man pfeift, trällert oder singt sogar den einen Refrain immer wieder, bis einen die menschlichen Begleiter fragen: Was war das noch für ein Lied? Kenne ich auch, nur: woher?

Ah, dann kommt die befreiende Erleuchtung und Titel oder Herkunft des Stücks fällt einem wieder ein. „Das war doch aus dem Film…“ Und wenn nun der Anfang des Fadens gefunden ist, läßt sich meist im weiteren Verlauf so einiges entdecken.

Nehmen wir als Beispiel die Melodie von „America“ aus der „West Side Story„. Wenn man dieses Stück als Midi-Datei im Web findet, läßt es sich nicht nur abspielen (QuickTime Player), sondern auch in viele Programme importieren, um die Noten zu sehen, zu ändern, anzuspielen und auszudrucken. Dabei helfen u.a. Finale Notepad und GarageBand. Natürlich sind auch die Instrumente in den Midi-Daten kodiert und die Partituren zeigen alle diese Infos nach dem Import.

So findet sich jede Menge Material für das eigene Klavierspiel (oder Geklimper).

Aber noch eine Idee: selbst zu Klingeltönen lassen sich die Dateien so bearbeiten: Was Nutzern aktueller Geräte mit MP3-Uploadmöglichkeit eher müdes Gähnen hervorrufen würde, ist für einen Oldie wie mich und mein Handy halt noch eine Herausforderung, selbst wenn man das Arrangement auf ein melodieführendes Instrument reduzieren muss. Dann klappt es auch auf einem Siemens ME45 Handy (Softwareempfehlung: S25@Once!)

Und mit der Suche nach „Lyrics“ findet sich im Internet auch noch der Texttext zum Mitsummen: „Everything is free, for a small fee“ (frei entnommen) – Sehr aktuell in der heutigen IT/TK-Welt, in der die wichtigen und meist preisbestimmenden Details erst nach dem Verfolgen von Sternchen hinter der reißerischen Null nachzulesen sind.

Ach nö…

Wieder mal fieberte man freudig auf eine Apple Produktvorstellung hin, diesmal sollte es sich um Musik und iPods drehen. Die Erwartungen waren groß und die Hoffnungen schossen wie immer empor und teilweise in’s Kraut.

Aber was da heute nun vorgestellt wurde, entbehrt einer gewissen Faszination:

  • iPod shuffle in neuen Farben. Na und?
  • iPod nano mit Video und Spielen, mehr Speicher. OK.
  • iPod classic nun mit 160 GB Festplatte und CoverFlow. Aha.
  • iPod touch als iPhone ohne Phone, ohne Lautsprecher, ohne Micro, ohne Festplatte aber dafür mit WLAN (auch zum Sync mit iTunes auf dem PC/Mac?), Safari, YouTube und Starbucks.

Also entweder ich habe unendlich viele Dateien (so wie ich), dann will ich eine Festplatte und endlich, endlich eine Suchfunktion (und kein CoverFlow!), wofür das Multi-Touch-Interface mit virtueller Tastatur super gewesen wäre. Das aber gibt’s nur im iPod Touch, der aber leider leider keine Lautsprecher hat, um die coolen Videos der Clique (oder Familie oder wem auch immer) vorspielen zu können. Und das machen die Kids in den Verkehrsmitteln (vermutlich auch den Schulen…) doch immer mit ihren Handys. Ach so, das iPhone wurde ja im Preis gesenkt, das hat Lautsprecher.

Wie bitte? Das angeblich beliebteste SmartPhone wird von $600 auf $400 preisreduziert?? Verkauft es sich so schlecht? Apple hat noch nie einen Preis so früh nach Produkteinführung gesenkt. Schon gar nicht, weil die Kunden ein Produkt geliebt haben und der Hersteller es einer breiteren, auch weniger finanziell potenten Klientel zugänglich machen wollte! Dumm auch für alle, die sich in dem letzten Monat (dem ersten Verkaufsmonat) ein Gerät zugelegt und nun „zuviel“ bezahlt haben (übrigens ein Vorteil künstlich stabil gehaltener Preise ist die Werterhaltung und die Frustvermeidung).

Was für ein dummsinniges Marketing-Gefasel! Neben der wenig attraktiven Kooperation von Apple mit Starbucks (man kann jetzt dort den iTunes Store nutzen, um die letzten dort gedudelten Songs zu kaufen, aber wird man per WLAN im Internet surfen dürfen?) wurde auch das „iPay double“ (copyright bei mir) erfunden: Kaufe einen Song, will bis zu 30s davon als Klingelton nutzen: zahle einfach nochmal! Ganz klasse.

Ich weiß nicht recht, ob ich das schlecht oder „ganz übel“ finden soll. Ich nutze inzwischen wieder und gerne einen Mac als Hauptarbeitsplatz, habe einen vergleichsweise alten aber noch gut funktionierenden und ausreichenden iPod photo (noch mit FireWire!), kaufe ab und zu Songs in iTunes und lasse mich auch gern vom Shop auf neue Musik aufmerksam machen; ab und zu schaue ich einen zu YouTube verlinkten Videospot (jedenfalls seltener als ich Google Earth nutze) und zweimal in meinem Leben war ich schon mal bei Starbucks. Und etwa genauso oft wollte ich „unterwegs“ schon mal surfen (was nicht mit meinem Uralt-Siemens ME45 im WAP zu finden war). Aber ob ich Geräte wie das iPhone nutzen möchte, die für alle „auswärtige“ Software versschlossen sind (jajaja, hat auch Vorteile, wenn keine Seuche eindringen kann), wo ich an genau einen Telefonprovider, einen ganz speziellen Kartendienst, einen einzigen Anbieter für Musik und Klingeltöne und nun auch noch mit einen Kaffeeausschank verbündelt bin… das wage ich heute abend zu bezweifeln.

Einen iPod touch mit 160GB Festplatte und Lautsprecher und sogar ohne WLAN hätte ich jetzt gekauft. Über das iPhone denke ich nach, wenn es denn für Deutschland vorgestellt wird.

iTunes Plus: Angeboten, Angenommen!

iTunes Plus

Das Fenster zeigt die Liste der von iTunes aktuell ohne DRM lieferbaren Stücke, die gegen Aufpreis meine bisherigen Einkäufe ersetzen. Eine Musikdatei ist um die 8 MB groß und der Download dauert an. Es gab, vermutlich wegen allgemeiner Auslastung, schon einige Hänger, einige Downloads muß ich per Hand wieder anstoßen. Ich bin aber sicher, mir ginge durch Neustarten nichts verloren, da sich iTunes die noch Ausstehenden merkt.

Echt gut: Da die alten Stücke aus der Bibliothek entfernt werden und im Trash landen, kann man sie zwar von dort retten (wozu allerdings?), und iTunes hat Vorkehrungen getroffen, meine Kommentare, Bewertungen und weiteren Metainformationen zu übernehmen (Genre, Zuletzt gespielt u.ä.). Somit sogar die individuelle Sortierung in den automatischen Playlisten erhalten bleiben und ich erwarte das gleiche auch für alle Zuordnungen aus den manuellen Playlisten! Zuerst landen die neuen Songs als „graue“ Einträge in der Einkaufsplaylist. Wenn sie vollständig geladen sind, ist der ursprüngliche Song verschwunden und an seine Stelle rückt der mit 256bit/s Datenrate: mit allen Metadaten! Das ist echt mitgedacht und mal wirklich „Mac-like“!

Auch sind nicht alle erwarteten Stücke verfügbar, vermutlich weil sie noch nicht in der höheren Qualität „vom Master gezogen“ wurden. Aber es könnte auch sein, daß von einigen Samplern halt nur die EMI Stücke im neuen Format geliefert werden können.

Bin gespannt, was mein iPod dazu sagt: Ob der Platz reicht? Ob sich die Ladezeiten der nun doppelt so großen Stücke verschlechtern werden? Oder ob sie gar besser klingen werden?

In 88 Tasten um die Welt

Joja Wendt

Nein, nicht um das flotte Tippen auf einer Computertastatur bei geöffnetem Webbrowser geht es hier, sondern um die aktuelle Tournee von Joja Wendt, dem Hamburger Pianisten und seinen Bühnengästen, deren Konzert am Pfingstmontag in der Laeiszhalle wir besucht haben.

Es war das beste Konzert, das ich je Besucht habe und toppt damit die Rolling Stones, Eagles, Billy Joel und Bruce Springsteen. Offensichtlilch war der kleinere Saal für Stimmung und Sound zuträglicher als die vielleicht moderne Ausstattung in den Arenen. Außerdem dauerte das Konzert fast drei Stunden und war damit länger und doch kurzweiliger als die anderen. Zur guten Bewertung verhalf auch das freundliche und hilfsbereite Personal der Laeiszhalle swie deren perfekter Infrastruktur: es war nicht überlaufen und gab kein Gedränge. Auch von Vorteil: Wir hatten die wohl besten Plätze im ersten Rang, direkt vorne am Balkon.

Es handelte sich um das Familienkonzert, das entsprechendes Publikum anzog. Die Kinder taten der Stimmung gut, mir waren aber auch die überaus vielen Senioren aufgefallen. Bei den stolzen Preisen von bis zu 50 Euro aber auch kein Wunder, denn viel Ermäßigung gab es für Kinder nicht.

Für gute Laune sorgte Joja Wendt mit vielen von ihm bereits bekannten Einlagen, die ich mal als „clownesk“ bezeichnen möchte, die den Kindern das Teilnehmen aber sehr erleichtert haben. Die Musikauswahl reichte von Klassik über Jazz, Ragtime, BoogieWoogie, Swing und Soul bis hin zu Folklore und (im besten Sinne) Schlagern. Die Bühnengäste (Guitarre, Saxophon, Vocals, Chinesische Geige und Klavier) halfen bei der Weltreise.

Thema Zugaben: Auch wenn die Gesamtlänge dieses Konzertes mehr als in Ordnung ging, ist es doch auffällig, wie sehr die Zugaben keine mehr sind: Sie sind Teil des einstudierten Programms, womit sie leider den Charme verlieren. Früher, „zu meiner Zeit“ (umpf), konnte man die Künstler noch mit tosendem Beifall zurück auf die Bühne locken. Heute, vielleicht auch im Zeichen von Vorschriften, Sicherheitsbedenken und Kostendruck, ist alles genau geplant und sogar die Zuhörer spielen brav mit: Diesmal sind sie artig schon vor dem wieder anspringenden Licht aus dem Saal gegangen. Schade.

Es sind schon Bilder von der Veranstaltung online.