So alle zwölf bis vierundzwanzig Monate fragt man sich spätestens, ob man die Kosten für Telefonie und Internet senken könnte. Entweder durch Tarifwechsel mit oder ohne Wechsel des Anbieters oder gar durch Umstrukturierung der Dienste (hä? Erklärung s.u.) läßt sich vielleicht doch etwas machen? Aber ich warne vor übereilten Wechsel ebenso wie vor ungerechtigter Vertragstreue. Damit die Wahl einen positiven Effekt hat, sollte man alle Kriterien überdenken. Dazu zählen:
- Wer betreibt die Leitung (oder die Sendemasten) über die die Verbindungen zu meinen Endgeräten hergestellt werden (Problem „letzte Meile“)? Möchte ich neben dem üblichen Telekom-Leitungen noch weitere in’s Haus lassen (Hansenet o.ä.)?
- Wer ist mein Carrier, also der Betreiber der Leitung, über wessen Infrastruktur wird telefoniert bzw. im Interent surft?
- Wer stellt mir eigentlich die Rechnung? Schickt er überhaupt noch eine per Post oder muß ich sie selbst turnusmäßig runterladen?
- Bin ich mit einem Vertrag an diese(n) Anbieter gebunden welche Laufzeit hat der Vertrag? Oder habe ich ein vorbezahltes (pre paid) Kontingent gebucht, das nicht verfallen sollte? Oder ist’s gar ein nutzungsbasiertes Angebot (pay per …)?
Weiß man das alles, kann man ja mal folgende Fragen durchgehen und versuchen, Antworten beizubringen, was bei manchen Angeboten gar nicht so einfach ist!
Telefon
- Erreichbarkeit von Call-by-Call Providern
Vielleicht möchte ich günstige Anbieter bedarfsweise über die vorangestellte „010…“ erreichen, was manche Anbieter verhindern. - Flatrate? Flair-Flat? Kontingent-Flat? „0 Euro“ mit oder ohne *
Wie „flat“ ist „flat“ wirklich? Bei Telefonie gibt es noch keine kostenlose Nutzung für beliebige Anrufziele. Schon gar nicht für Auslandsgespräche und Sonderrufnummern. Die „Deutschlandflat“ bezieht sich meist nur auf Anrufe in das Festnetz der Telekom (oder des eigenen Netzes des Anbieters). Aber damit fängt es schon an: Wie erkenne ich an einer Rufnummer, zu welchem Anbieter der Teilnehmer gehört? Wählt man z.B. von einem XXL-Fulltime Anschluß der Telekom eine Behördenrufnummer in Hamburg, so ist eine Gebühr je Anruf fällig: nicht viel, aber immerhin nicht umsonst.
Internet
- Transparentes Internet
Einige Provider sperren Ports, um Mißbrauch oder übermäßige Nutzung vermieden wird. Manchmal stehen „Umwege“ zur Verfügung, beispielsweise der „Submission-Port 587“ für den Mailversand durch Clients an Mailserver (sonst Port 25, der auch für den Versand von einem Server zum anderen verwendet wird). Früher gab es auch mal den „Zwangs-Proxy“, so daß Webseiten nicht direkt vom Server des Seitenbetreibers gezogen wurden, sondern aus dem Zwischenlager des Providers. - Internet-Backbone Betreiber
Viele Anbieter (Provider) haben gar keine eingene, komplette Infrastruktur aufgebaut, über die die Daten versandt werden, sondern nutzen Anschlußpunkte, Leitungen und Router/Server von Dritten. So verkauft 1und1 zwar eigene Anschlüsse, aber der DSL-Anschluß und der Internet-Backbone ist eigentlich die Telekom. Das ist aber nicht zwingend ein Nachteil.