iSpeak

Nun, wo das iPhone „schon“ Ende November für noch unbekannte Gespräch- und Datentarife bei T-Mobile (und nicht bei Apple im AppleStore?) zu haben sein wird, hat Apple auch die Werbespots eingedeutscht. Aus den ersten überlieferten Tondokumenten geht hervor, dass Apples Werbeagentur zur persönlichen Ansprache im informellen „Du“ geraten hat.

Davon fühle ich mich nun gar nicht angesprochen. Oder gehöre ich nicht der Zielgruppe an? Wer ist denn die Zielgruppe?

Da wir das nicht wissen, können wir nur Vermutungen anstellen: Das Gerät wird bei €400 Euro liegen (was kostet eigentlich das Bluetooth-Headset?) und die in Großbritannien vorgestellten Tarife deuten auf mindestens €70 im Monat hin. Schluck. Zwar bekommt man dafür eine „Daten-Flat“ (der Deckel ist allerdings bei 1400 Webseiten täglich erreicht; klingt viel, ist aber wenig, wenn der Provider die Hits (http/https-Requests zählen würde) und ein Minutenkontingent. Aber wie das in Deutschland positioniert werden wird, erfährt man erst kurz vor Auslieferung. Sicher aber wird es wieder einen SIM-Lock und damit einen Zwangsprovider geben. Wer schon ein Vertragshandy hat, muss ggf. doppelte Gerätschaften schleppen oder die alte Nummer zu T-Mobile portieren und seinen anderen Vertrag kündigen, was nur im seltensten Fall kurzfristig möglich sein dürfte und somit weitere Kosten verursacht.

Aber wer soll bei den hohen Kosten pro Monat, der einmaligen Investitionssumme für’s iPhone, Zubhör sowie den Kosten für den alten, auslaufenden Providervertrag die neue Bindung eingehen? Richtig: keine Kinder, Schüler, Studenten, Berufseinsteiger, junge Familienväter, Hausfrauen und wohl auch keine Empfänger von Sozialleistungen (habe ich das politisch korrekt genug formuliert?).

Warum duzt der Werbesport die wahrscheinlich kaufkraftstarke, etablierte und ältere Klientel? Aus dem gleichen Grund, warum neben den krawattierten Herrn der Telekom so ein lässiger US-Manager in T-Shirt, Jeans und Turnschuhen sitzt?

Was ich auch nicht nachvollziehen kann: Die Commercials („Ads“) sprechen vom „Handy„: »Das ist einfach das Internet auf Deinem Handy!« Angeblich ist „Handy“ inzwischen ein deutscher Begriff, der sich sogar im englischsprachigen Raum gewisser Bekanntheit erfreuen soll, wo sie sonst nur ein „mobile phone“ oder kurz „mobile“ kennen. Aber wenn ich, äh, z.B. „Rügenwalder Teewurst“ verkaufen will, spreche ich doch auch nicht von „Wurstaufstrich“, sondern nenne das Zeug beim Namen.

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