Wäre die für Hamburg vorgesehene Altpapier-Sammeltonne andersfarbig, könnte man keine Witze über den vielleicht alkoholisierten Zustand der um die Abfälle Rangelnden machen und man könnte sich auch nicht so schön blau ärgern oder vor Lachen blau anlaufen.
Es beginnt damit, dass in vielen Kommunen schon länger das Altpapier direkt an den Häusern abgeholt wird: in blauen Tonnen zumeist.
Die Stadtreinigung Hamburg entschliesst sich auch dazu. Prima. Leider aber soll es bei uns erst im November 2008 losgehen. Ich bestelle die Tonne, klar.
Die Bummelei kommt einer privaten Entsorgungsfirma gerade recht, die schneller sein will und kann und ihrerseits blaue Tonnen vor die Häuser rollert und regelmäßig entleeren will – allerdings ungefragt.
Da erlässt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt einen Bescheid, nach dem das private Sammeln nicht erwünscht ist. Dagegen klagt die Firma.
Die Stadtreinigung will aber weiter sammeln, hat aber aus „Fairnessgründen“ die Aufstellung von Tonnen einstweilen eingestellt.
Skurrilerweise erhalten wir Anfang der Woche ein Schreiben von der Stadtreinigung, dass es nun doch scon am 12.05. eine erste Abholung unserer blauen Tonne stattfinden soll. Weiter unten im Text allerdings wird relativiert: Ohne Tonne keine Leerung: bitte weiter die wöchentliche Strassensammlung nutzen.
Und nun das: Alle dürfen sammeln. Private Firmen, sofern sie „schadlos und ordnungsgemäß“ entsorgen. und eben die stadteigene Müllabfuhr. Hurra. Jetzt wird auch klar, wozu dem Schreiben von der Stadtreinigung ein großer Aufkleber beilag. Jeder möge seine Tonne kennzeichnen. Könnte doch sein, dass sich der falsche Entsorger bedient… Müllklau sozusagen.