Quell des Wissens

Oder: Warenkunde mal anders. Hier: Schuster, bleib‘ bei Deinem Leisten.
Es ist doch verwunderlich, was in den neuen Medien alles getrieben wird, um aufzufallen, wahrgenommen zu werden, mit Positivem assoziiert und mit Wohlwollen erinnert zu werden. Letztens ist mir Penny aufgefallen, die ich bisher als Ramschladen in der Wandsbeker Chaussee und, vergleichsweise aufgeräumter, als sog. Discounter an der Mundsburg wahrgenommen hatte. Gut, irgendwann hatte ich mal den Newsletter mit den Angeboten der Woche abonniert und dann doch meist ungelesen weggefiltert. Aber seit ein paar Ausgaben hatte sich das Format geändert: Keine einfachen Produktlisten mit Kurzbeschreibung und Bildchen mehr, sondern themenspezifische, fast schon redaktionell aufbereitete Abschnitte. Auch waren die Links im Newsletter früher direkt produktbezogen und erlauben nun nach der Änderung nun mehr keine Akquise von weiterführenden Infos zu den Angeboten. Stattdessen findet sich auf der Webseite eine Replik der gedruckten Werbeschrift, die sich nun auch im Browser durchblättern läßt, wobei sie sich Mühe gegeben haben, die Anmutung beizubehalten (sicher hat einer der Marketing-Experten etwas von „Vermeidung des Medienbruchs“ erzählt).

Broschüre online

Besonders gestaunt habe ich aber, als ich im Newsletter auf die Möglichkeit hingewiesen wurde, etwas über Pfingsten zu erfahren. Quell der Erleuchtung sollte die Webseite von Penny sein. Und so sah sieht das dann aus, zu finden in der Rubrik „Warenkunde“:

Pennypedia

Wie froh war ich, daß gleichrangig auch andere Kirchenfeste wie Himmelfahrt („Vatertag“) gleichberechtigt neben „Tanz in den Mai“ oder „Grillen“ erläutert werden sollen. Ich hätte Penny niemals mit kirchlich/religiöser Kompetenz assoziiert. Und ich werde es auch weiterhin nicht tun. Aber nunmehr eher mit fehlgeleitetem Marketing.

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