Kurz ein Kommentar zu all den tollen neuen Eingabemöglichkeiten, die ein sogenannter Multitouch-Bildschirm am Laptop, Handy oder Medienplayer (wie z.B. dem iPod) bringen soll.
Tatsächlich ist auf dem iPod Touch (oder dem iPhone selbstredent) die Welt ziemlich in Ordnung: alles bedient sich flüssig und intuitiv. Und dass, wo die c’t zuletzt noch darauf hingewiesen hat, dass die ersten Geräte dieser Art von Apple vor drei Jahren vorgestellt wurden und sich dieser Hersteller nun eigentlich anstrengen müsste, mitzuhalten.
Hmm…
Wenn ich mit anderen System so „herumspiele“ fällt mir folgendes auf:
- Es wird nicht sofort ein Berühren erkannt. Man muss ein zweites Mal ansetzen. Schläft da jemand?
- Ein Finger wird in seiner Bewegung verloren. Man muss die Bewegung erneut ziehen.
- Ein Finger wird am Bildschirmrand an falscher Position gewähnt.
- Ruhende Finger werden nicht sauber erkannt, die Anzeige „zittert“ quasi.
- Die Grafik kommt mit der Bewegung nicht mit. Man „zieht in’s Leere“ sozusagen.
- Wenn sich zwei Finger auf dem Schirm (fast) berühren, werden sie in der Folge falsch interpretiert.
Und natürlich sind die Benutzeroberflächen nicht in jedem Fall für die Bedienung durch (zittrige Wurst-)Finger geeignet: Oft sind die Schaltflächen zu klein oder zu weit am Rand positioniert; bei einigen mobilen Geräten ist halt kein Platz auf dem Schirm für eine vollständige virtuelle Tastatur, die 1:1 einer physischen nachgebildet ist.
Ich bin mit meiner fünf Jahre alten Anschaffung, einem Tablet-PC von „MotionComputing“ mit elektrostatischem, drucksensitiven Eingabestift (Wacom Technologie) noch immer unter Windows XP (Tablet-PC Edition) genauso zufrieden wie mit dem iPod Touch (3G). Beide Systeme arbeiten präzise und sind intuitiv bedienbar, das eine mit Stift verhält sich auch wie ein Stift (die auf dem Monitor aufliegende Handfläche stört die Bedienung in keinster Weise) und man trifft damit auch die kleinen Windows-Fensterknöpfe; das andere mit spezieller Bedienoberfläche, durchgängiger Nutzungsmetapher und schneller Reaktion für eine flüssige Bedienung.
Wenn ich da so manches neu vorgestellte Gerät sehe, bin ich erschrocken, wie selbst Geübte damit nur schlecht zurecht kommen und wie wenig „snappy“ die Dinger auf Eingabeversuche reagieren. Allenfalls Android 2.1 scheint dort etwas prompter zu sein, wenn auch die eingesetzte Hardware Einfluss auf die Ergebnisse hat, wie man an dem Test im Video unten sehen kann (beide Android Telefone).
Wen es interessiert, hier sind einige Videos und Links zum Thema:
Engadget mit einem Bericht über die nicht vorhandenen Multitouch-Qualitäten von Android und hier ein Beitrag mit Video über die Touchscreen-Qualitäten verschiedener aktueller Handymodelle.