Nein, nicht um das flotte Tippen auf einer Computertastatur bei geöffnetem Webbrowser geht es hier, sondern um die aktuelle Tournee von Joja Wendt, dem Hamburger Pianisten und seinen Bühnengästen, deren Konzert am Pfingstmontag in der Laeiszhalle wir besucht haben.
Es war das beste Konzert, das ich je Besucht habe und toppt damit die Rolling Stones, Eagles, Billy Joel und Bruce Springsteen. Offensichtlilch war der kleinere Saal für Stimmung und Sound zuträglicher als die vielleicht moderne Ausstattung in den Arenen. Außerdem dauerte das Konzert fast drei Stunden und war damit länger und doch kurzweiliger als die anderen. Zur guten Bewertung verhalf auch das freundliche und hilfsbereite Personal der Laeiszhalle swie deren perfekter Infrastruktur: es war nicht überlaufen und gab kein Gedränge. Auch von Vorteil: Wir hatten die wohl besten Plätze im ersten Rang, direkt vorne am Balkon.
Es handelte sich um das Familienkonzert, das entsprechendes Publikum anzog. Die Kinder taten der Stimmung gut, mir waren aber auch die überaus vielen Senioren aufgefallen. Bei den stolzen Preisen von bis zu 50 Euro aber auch kein Wunder, denn viel Ermäßigung gab es für Kinder nicht.
Für gute Laune sorgte Joja Wendt mit vielen von ihm bereits bekannten Einlagen, die ich mal als „clownesk“ bezeichnen möchte, die den Kindern das Teilnehmen aber sehr erleichtert haben. Die Musikauswahl reichte von Klassik über Jazz, Ragtime, BoogieWoogie, Swing und Soul bis hin zu Folklore und (im besten Sinne) Schlagern. Die Bühnengäste (Guitarre, Saxophon, Vocals, Chinesische Geige und Klavier) halfen bei der Weltreise.
Thema Zugaben: Auch wenn die Gesamtlänge dieses Konzertes mehr als in Ordnung ging, ist es doch auffällig, wie sehr die Zugaben keine mehr sind: Sie sind Teil des einstudierten Programms, womit sie leider den Charme verlieren. Früher, „zu meiner Zeit“ (umpf), konnte man die Künstler noch mit tosendem Beifall zurück auf die Bühne locken. Heute, vielleicht auch im Zeichen von Vorschriften, Sicherheitsbedenken und Kostendruck, ist alles genau geplant und sogar die Zuhörer spielen brav mit: Diesmal sind sie artig schon vor dem wieder anspringenden Licht aus dem Saal gegangen. Schade.
Es sind schon Bilder von der Veranstaltung online.