Crashtest Handygebühren

Dass man sich ein bisschen anstrengen muss, um an günstige und gute Produkte zu kommen, das ist ja nicht neu; Einfach in den Laden rennen, vielleicht noch dem Verkäufer glauben und sofort zuschlagen: das wird teuer. Selbst bei ausgiebiger Recherche vor dem Kauf hängt ein guter Preis noch immer am richtigen Zeitpunkt. Wer also etwas braucht, muss warten können und stets auf der Lauer liegen.

Seit langem liege ich schon auf der Lauer nach einem günstigen Handytarif. Ich bin schon lange bei Vodafone und habe in den fast fünfzehn (15!) Jahren kaum den Tarif gewechselt und schon gar nicht die Handnummer. Immerhin hat 4DSL von 1&1 eine SIM-Karte im Paket, die auch im mir als gut bekannten Vodafone-Netz arbeitet; die Telekom bietet ebenfalls ein Bundle aus Internet- und Telefon-Anschluss gekoppelt mit dem Handyvertrag (aber günstig nur mit „Habe-alles-von-der-Telekom“-Bonus) und es gibt bestimmt noch einige andere „Lianen“ im „Tarifdschungel“. Allerdings erwarte ich dort überall Fallstricke im Kleingedruckten, beim Service, beim Leistungsumfang oder spätestens beim Vertragswechsel. Die Prepaid-Lösungen (zu CallYa könnte ich meine Rufnummer sogar mitnehmen) sind vielleicht auch nachteilig (z.B. ist mir unklar, ob ich meine Handynummer von dort aus wieder zu einem anderen Anbieter mitnehmen könnte; meiner Ansicht geht das nur von Vertragshandys aus) und kommen so auch nicht in Frage.

Muss ich also bis zum St. Nimmerleinstag bei meinem ungünstigen Vertrag bleiben? Sieht so aus, denn die Kündigungsfristen sind schwer zu ermitteln, immerhin bin ich aus den ersten zwei Jahren Bindung heraus und nun gelten andere. Und ich habe einen „Spezialtarif“, den man nicht einfach wechseln kann, auch nicht innerhalb von Vodafone: erst muss ich einen „Rahmenvertrag“ kündigen, was nur schriftlich geht und nur zusammen mit dem Vertragswechsel, ggf. zu einem anderen Anbieter.

Hallo?!? Wo ist die Machete!?

Also kam mir diese Nachricht ganz zu pass: ca. 3 Euro jeden Monat Grundgebühr, fünf Cent je Minute in alle Fest- und Mobilfunknetze und nur sechs Monate Vertragslaufzeit im O2- oder D1-Netz. Doch das Angebot wird nicht verkauft, sondern „im Lotto vergeben“: Jede Minute werden fünf Rufnummern in drei unterschiedlichen Tarifen (es gibt noch andere Varianten zu 9 Ct die Minute und einen für SMS-Nutzung) ausgelobt. Wer zuerst klickt, mahlt zuerst.

Versucht es auch mal, den Augenblick abzupassen, wann überhaupt mal ein günstiger Tarif offeriert wird und versucht dann auch mal, ihn zu kriegen! Das ist schier unmöglich, weil immer schon jemand zuvor gekommen sein soll. Das ist wohl nur was für, Verzeihung, Arbeitslose und an’s Bett Gefesselte…

Crash Shop

Links läuft die Uhr ab, rechts oben die Liste mit den aktuellen angebotenen Rufnummern und Tarifen (hier alle weg) und unter dem Strich die beim Auflauf der Uhr angebotenen. Alles wartet auf „Crash5“ und klickt und klickt und klickt, wie damals in der Spielhalle zu Ataris besten Zeiten und wie ich kurz vor dem Screenshot. Wieder nichts.

Ist das jetzt was für die Verbraucherschützer, für Eduard Zimmermann („Nepper, Schlepper, Bauernfänger„) oder ein Fall für die Lottoannahmestelle? Ich tippe auf die ersten beiden Möglichkeiten.

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