Wenn’s nicht für einen guten Zweck wäre…
Den Läufern, sicher nicht nur Sportler darunter, hat’s augenscheinlich Spaß gemacht. „Nach dem Laufen erstmal ’nen Glühwein, ’ne Wurst oder ‚was Fettgebackenes…“
„Father calls me William,
Sister calls me Will,
Mother calls me Willy,
but fellas call me Bill.“
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In der Oktober-Ausgabe der Connect 2006 war das Nokia N95 ausführlich beschrieben und ich hatte den Eindruck, das könnte das mobile Gerät sein, das alle Funktionen in sich vereint, die man heute bei sich tragen möchte. Entsprechend sprach Nokia auch vom „Computer 2.0“ (oder war es „Mobile Computer“ oder „Multimedia Computer“? Egal.)
Doch wie bei vielen Firmen üblich war das lang angekündigte Gerät ewig nicht lieferbar, erst im April/Mai diesen Jahres war es verfügbar und die ersten Tests fielen nicht überragend aus. Gerde die Verarbeitung des Slider, die Akkulaufzeit und die GPS-Funktion wurden bemängelt. Jetzt hat Nokia den Nachfolger, das N95-2 mit 8GB fest installiertem Flash-Speicher vorgestellt und ich konnte es für einige Tage testen.
Das Quad-Band GSM und UMTS-Telefon hat alle zu erwartenden Funktionen. Sogar VoIP ist möglich, habe ich aber nicht getestet. Die Sprachqualität ist ausreichend; richtig gut klingt anders, besonders der Ohrlautsprecher ist zu leise, die Lautsprecher (s.u.) für Freisprechen hingegen sind spitze.
Die Fünf-Megapixel-Kamera ist besser als erwartet. Man verwackelt recht schnell, aber dafür ist die Kamera schnell schussbereit, auch wenn man das Handy erst aus der Tasche fummeln, den Tastenlock lösen und die Kamera mittels Druck auf den Auslöser einschalten muss. Viele frühere Werte (z.B. Blitz) sind dann wieder auf Werkseinstellungen aber das hat auch Vorteile. Die Aufnahmen bei Tageslicht sind OK, im Kunstlicht oder sogar im Dunkeln sind bei ruhig gehaltener Kamera und ruhigem Motiv noch als Schnappschuss brauchbar. Aber jede „Knipstüte“ von Canon o.ä. hat eine bessere Optik und bringt brauchbarere Ergebnisse. Besonders beeindruckend aber ist die Qualität der Videoaufzeichnung, wo nur der Zoom (rein digital) nicht überzeugt. Vor allem die Tonqualität ist überraschend gut.
Der Bildschirm ist hell und sogar für meine Augen groß genug. Die Auflösung von 320 mal 240 Bildpunkten scheint mir ausreichend. Das Umschalten von Hoch- auf Querformat erfolgt durch Verschieben des Schirms nach unten, was die Steuerungstasten für den Player freilegt und die Tasten für Texteingabe verdeckt (dumm, wenn man gerade einen Titel suchen möchte). Der Bildschirm scheint nicht entscheidend am Akku zu nagen.
Das ist für den Laien eine Enttäuschung. Ich hatte auf „Einschalten und Position ablesen“ gehofft, aber man muuss a) die Tastatur ausfahren, da die Antenne sonst vom Display verborgen ist, b) im Freien sein (am Fenster reicht nicht) und c) einige lange Minuten warten, bis endlich die Position ermittelt ist. Was, wie und wo A-GPS Vorteile bringt, habe ich noch nicht ermitteln können. Die Map-Software ist aber brauchbar und wird via UMTS ggf. nachgeladen und bleibt gespeichert. Eine Navigation (Routenführung) ist m.E. nur gegen Aufpreis zu haben. Die GPS-Funktion zehrt nicht nur an der Geduld, sondern auch merklich am Akku.
Die Lautsprecher ermöglichen ein prima Beschallen einer umstehenden Gruppe und machen echt Spaß. Aber ein iPod hat bietet bessere und schnellere Bedienung. Die Verwaltung der Bibliothek auf dem Handy ist sehr zeitaufwendig, gerade beim Aktualisieren und das schon bei nur wenigen hundert Stücken. Mein iPod hat fast elftausend Stücke zu bewältigen und macht dabei nicht lange Atempausen.
Der mitgelieferte RealPlayer kann nur MPEG-4 mit separater Tonspur (gemuxter Ton wird ignoriert). Bis auf die lahme Bibliotheksverwaltung ganz lustig: Nach einem Sync muss man in jeder der Player viele Minuten warten, bis die Daten in den Bibliotheken aktualisiert wurden (und Thumbnails generiert wurden). Dann ist Blättern aber zügig möglich.
Cool. Senderliste via Vodafone gezogen und mit gutem Klang via Kopfhörer (leider sind diese für das Radio immer anzustecken, da sie als UKW-Antenne dienen) oder Lautsprecher.
PDF-, Word-, Excel- und PowerPoint-Dateien lassen sich öffnen. Word-Dateien zeigen so ungefähr den enthaltenen Text an, bei Excel kann man auch erahnen, worum es geht und PowerPoints können immerhin ansatzweise angezeigt werden. PDF ist qualitativ noch das Überzeugendste, aber die Zoomfunktionen sind umständlich über Menü zu wählen und die Darstellung dann doch zu lahm (wohl nicht an die Möglichkeiten des N95 angepaßt). Termin-Verwaltung und Sync mit iCal funktionieren leidlich (einige Kleinigkeiten wie iCal-gewählter Typ des Kalenders gehen verloren). Kontaktdaten kommen allerdings prima und vollständig hin und her. Ausreichend für ein cleveres Telefon, aber jeder UMPC kann mehr.
Beeindruckende 3D-Grafik. Echt. Aber die Tastatur verleidet einem den Spielspaß.
Geht gut. Sofern man erstmal die Konfiguration hinter sich hat, die vor allem durch mehrfache Assistenten erschwert wird, besonders bei manuell einzurichtenden Netzen, die nicht sichtbar sind. Diese kann man nämlich nur in einem einzigen von vier möglichen Tools einrichten. Und z.B. GPS erlaubt keinen WLAN-Zugang, nur GSM/UMTS. Dabei wäre das kostenlose Nachladen von Karten über das stationäre Internet schneller und billiger. Vielleicht geht es genau deshalb nicht?
Die Software ist sehr umfangreich, aber m.E. auch nicht vollständig im Funktionsumfang. Leider erlaubt die Aufteilung in zig kleine Programme, die alle irgend einen englisch benannten Assistenten bieten, keine spontane, intuitive Bedienung. Der Firmware-Abgleich geht nur mit der Windows-Variante der Sync-Software (angeblich auch über’s bordeigene Internet, aber das habe ich noch nicht gefunden).
Zur Mac-Synchronisierung von Adressbuch und iCal muss man iSync und Bluetooth verwenden, wozu man sich für zehn Euro die Treiber von NovaMedia kaufen muss. Auf FoneSync aus dem gleichen Hause kann man verzichten, denn die Beta-Version von Nokia Multimedia Transfer for Mac ist gut für den Rest (iTunes, iPhoto) brauchbar, da auch USB unterstützt wird. Aber auch hier bitte keine Qualität und Perfektion und Geschwindigkeit wie beim iTunes/iPod-Gespann erwarten. Aber: es können Playlisten von iTunes übernommen und Bilder synchronisiert werden und manuelles Kopieren von Bildern, Videos und Office-Dateien ist auch in einem Finder-ähnlichen Fenster möglich.
Programme werden einfach als Dateipaket hochgeladen und können dann aus dem Dateimanager geöffnet und dadurch installiert werden. Alle, auch Spiele, erscheinen dann im allgemeinen Programme-Ordner, obwohl es noch einen Spiele-Ordner gibt, der aber nur für via Netz von Nokia geladene NGage Spiele vorgesehen ist (ähnlich der iTunes-Bindung). Nervig ist die Zwangstrennung in den Telefonspeicher (160 MB) und die (ja gar nicht wechselbare!) „Speicherkarte“ mit 8GB. Viele Ordner sind via Datentransfer vom PC/Mac aus sichtbar und damit u.U. zerstörender Fehlbedienung ausgesetzt. Die eigene Verwaltung von Bildern, Musik, Klingeltönen, Animationen (Flash, Animated GIF) und Videos in Unterordnern ist möglich, wird aber von den Playern teilweise ignoriert: Die Videoverwaltung findet sie nur an bestimmten Stellen während der Medienplayer wieder hochgeladene Inhalte mit den von der eingebauten Kamera aufgenommenen Aufnahmen vermischt (Ansicht erfolgt dann nach Änderungsdatum bzw. nach Alben; Alben kann man nicht auf dem PC/Mac zusammenstellen, was bei vielen hundert Bildern auch nicht mehr auf dem Handy realisierbar ist).
Während der Bildschirm, das Radio und die Datenübertragung sich nicht übermäßig am Stromverbrauch bemerkbar machen, ist die Verwendung von Kamera oder GPS-Funktion sofort in der Akkuanzeige abzulesen. Da kommt man u.U. abends schon in Bedrulje, wenn man morgens navigiert und Mittags einige Bilder schießt. Besonders schade dabei, dass der Akku nur über das Ladegerät und nicht über USB geladen werden kann.
Der Slider gleitet sicher und leichtgängig hin und her und rastet gut ein. Aber ein bißchen knarzt das Gehäuse an einer Seite schon nach wenigen Tagen. Die zentralen Tasten sind etwas zu glatt und flach geraten. Die Lautstärketasten sind zu schwergängig und fummelig. Die Buchsen lassen sich gut bedienen.
Ob ich das Gerät behalten möchte, kann ich immer noch nicht sagen. Die Vorfreude ist jedenfalls nicht in Begeisterung während der Benutzung übergegangen, sondern eher in nüchternen Realismus.
Wie das wohl bem iPhone gewesen wäre??
Google Earth hat neues, höher aufgelöstes Material für Hamburg verfügbar gemacht. Man erkennt jetzt viele Einzelheiten, kann sogar die Gehwegplatten unterscheiden, die den Sonnenschirm halten:
Die Karten sind wohl an einem Sonn- oder Feiertag aufgenommen, denn viel Verkehr ist nicht auf den Straßen und kaum Personen. Ausserdem ist Restaurant Delhi jetzt in Google vielfältig beschriftet:
Die Gaststätte (Kneipe) „Behr“ gegenüber ist aber an der falschen Strassenecke verzeichnet.