Meine Simme hat Gewicht

Hamburg wählt Ende Februar seine Bürgerschaft und die Bezirksversammlungen. Diesmal hat man eine umfangreiche, basisdemokratische Wahl mit insgesamt zwölf Stimmen. Zehn davon kann man auf Listen oder Kandidaten kumulieren oder panaschieren. Und weil das alles in allem so schwierig ist, hat Hamburg nicht nur umfangreiche Aktionen wider der Wahlmüdigkeit und Unaufgeklärtheit des mündigen deutschen Michels unternommen, sondern auch für reichlich Aufklärungsschriften gesorgt und per Post an alle Wähler verschickt. Und zur Wahl kommen dann die Unterlagen auf Wunsch auch in’s Haus:

Wahlunterlagen

Alles zusammen ergibt das dann sage und schreibe 340g an Papier (ohne Briefumschläge)! Eine einzelne meiner Stimmen hat also etwa 28 Gramm Gewicht.

Siemens Gigaset immer noch erste Wahl

Mir war neulich zum x-ten Mal meine Siemens Gigaset 4175 Anlage runtergefallen; diesmal aber war die interne Antenne kaupttgegen – jedenfalls war sie per USB und ISDN noch erreichbar, aber die DECT Mobilteile „sahen“ sie nicht mehr.

Kurzer Exkurs: Die Antennen sind auf der Platine als Leiterbahnen aufgebracht und alle anderen Bauteile sitzen nach wie vor fest, nichts deutet auf einen Defekt hin. Wer einen Tipp hat, ich freue mich über Kommentare.

Jedenfalls suchte ich nach einer Alternative und war auf die Fritz!Box 7270 gekommen, die zwar nicht so viele Mobilteile wie meine alte Gigaset anbinden kann, aber immerhin auch die analogen Endgeräte und mehrere MSN (Rufnummern) verwalten und auch noch einen digitalen Anrufbeantworter bieten soll. Da sie nebenbei auch noch ADSL2+ und WLAN nach Draft-n Standard beherrscht und damit meine alte Fritz!Box ausstechen kann, habe ich mich zum Kauf entschlossen.

Leider bin ich nun reuig zu einer gebraucht gekauften 4175 zurückgewechselt, denn das Verhalten der DECT-Geräte an der Fritz!Box entsprach in vielerlei Hinsicht nicht meinen Erwartungen, die vom Komfort der jahrelangen Nutzung der Siemens Geräte geprägt sind. Einige Funktionen stünden mit dem AVM Fritz Mobilteil wohl zur Verfügung, aber wer will fünf Mobilteile neu kaufen? Auch eine übergangsweise eingesetzte, uralte Basisstation der Gigaset 2000er Reihe zeigte, dass es wohl nicht Schuld der Fritz!Box ist, sondern das die proprietären Protokolle der DECT-Gerätehersteller viele Funktionen erst möglich machen, die im standardisierten GAP-Protokoll nicht implementiert sind oder werden können.

Z.B. kann man eingehende Rufe nicht einer Nummer zuordnen: man weiß also nie, wer angerufen wurde (es sei denn, man meldet für jede MSN nur bestimmte Mobilteile an). Die Umschaltung der ausgehenden Rufnummer ist bei der Fritz!Box zwar möglich, aber erfordert vor jedem Ruf die Eingabe eines fünfstelligen Codes. Anlagenparameter kann man per Mobilteil ohnehin nicht einstellen und verpasste Anrufe werden am Mobilteil auch nicht signalisiert. Die Nebenstellen sind nur per Nummerncode erreichbar, nicht aus einer alphanumerischen Liste auswählbar (wie bei Gigaset). Rufübernahmen und Rückfragen/Makeln habe ich gar nicht erst ausprobiert.

Zudem machen neue Siemens Gigaset Mobilteile (E45) selbst an eigenen aber alten Basistationen Schwierigkeiten: Die Softkeys sind teilweise nicht bedienbar und sogar Mobilteil-eigene Funktionen wie Mirofon-Stummschaltung sind nicht verfügbar; Cursortasten und andere Sondertasten (Aufrufen des Menüs) arbeiten nicht und die aktuelle Auswahl muss man mit „0“ bestätigen. Aufwendiges Ausprobieren, welche Taste welche Funktion hat, hilft nur teilweise, denn alles kann man ohnehin nicht erreichen und viele Vorgänge ziehen sich ewig hin oder werden mit der Meldung „Systemkonflikt“ abgebrochen.

Folgendes kann man daraus lernen:

  • Selbst eine acht Jahre alte Siemens Technik ist heute noch mehr als konkurrenzfähig. Ich nutze Mobilteile der 4000er Serie und neuere (E45). Das zumindest harmonisiertin allen Grundfunktionen.
  • Mobilteile sollten vom selben Hersteller wie die Basisstation gekauft werden, wenn man möglichst viele Komfortfunktionen nutzen will. Irgendwie Telefonieren kann man mit fremden GAP-Geräten an DECT-Stationen, aber nicht viel mehr.
  • Die Talk&Surf-Software für die Gigaset-Anlage (Windows) besteht aus zwei Teilen, den Treibern und dem Programm. Zum Aktualisieren einer Installation sichere man sich die „HOMER“-Dateien aus dem Programmverzeichnis, denn dort sind die Anruflisten gespeichert. Dann Deinstalliere man sowohl die Gigaset-Treiber und die Talk&Surf-Software und starte neu, bevor man die neue Version installiert. Nachher kann man die „HOMER“-Dateien zurückspielen.
  • Der Fritz!Box-Anrufbeantworter kann größtenteils nur per Telefon konfiguriert werden (z.B. Ansagen aufsprechen). Das wird nirgendwo deutlich erwähnt (es wird im Handbuch und Web-Interface nur von „Fernabfrage“ gesprochen). Dafür arbeitet der so, wie man es sich wünscht und sendet eingegangene Nachrichten als WAV-Anlage per Email (allerdings so blöd kodiert, dass Mail.app den Soundanhang nicht anzeigt: hier hilft nur das Rausziehen der ganzen Mail auf den Desktop und Stuffit-Expander drüberlaufen lassen).
  • Der Support von AVM (via Email) antwortet in den meisten Fällen binnen eines Tages und das sehr kompetent.
  • Wenn man eine TK-Anlage gebraucht verkauft (ich habe mein Ersatzteil via Ebay ersteigert), so lösche man vorher Anrufbeantworter (Ansagen und gespeicherte Mitteilungen) sowie alle System-Einstellungen ;-)

NTFS auf Mac OS X

Paragon bietet einen NTFS-Treiber für Mac OS X an, so dass man dieser Art formatierte Volumes nicht nur lesen, sondern auch beschreiben kann. Das könnte nützlich sein, um eine sicherere BootCamp-Installation zu haben oder wenn externe PC-Laufwerke per USB/Firewire an den Mac zum Datentransfer angeschlossen werden sollen.

Die Software kostet nicht viel Geld (US$30) und so wollte ich sie durchaus mal in Erwägung ziehen. Zum Glück habe ich sie vorher getestet (10 Tage spendiert der Hersteller). Leider verlief der Test wenig erfolgreich:

Der Finder hing gleich beim ersten Neustart nach Installation mit nur zwei Laufwerksicons auf dem Schirm und völlig verkrüppelter Anzeige, u.a. keiner Menüzeile. Vermutlich war er beim Laden des NTFS oder FAT32 BootCamp Partition hängengeblieben.

Das Dock lief aber noch und so konnte ich per Terminal das Install-Image mounten (dauerte aber enorm lange) und den beigepackten Deinstaller vom Image starten. Der Neustart verfranste sich dann auch noch, obwohl ich per SSH mit „sudo shutdown -r now“ nachgeholfen hatte: Ich musste den Taster vorne lange gedrückt halten, um das System neustarten zu können.

Danach, d.h. ohne den Treiber, läuft nun wieder alles normal. So habe ich nicht weitergetestet.

Schade um die gute Möglichkeit. Hat jemand bessere Erfahrungen damit gemacht?

Leopard Update 10.5.2 mit aktualisierten Grafiktreibern

Schön und gut, aber meinen meistgehassten Fehler (bei vergrößerter Ansicht während Bildschirmzoom war das Bewegen des Ausschnitts manchmal nicht mehr möglich, so dass man komplett zur Vollansicht zurückkehren musste) wurde nicht behoben. Dafür scheint die Grafik teilweise schneller geworden zu sein, gut sichtbar bei Google Earth mit vielen 3D-Gebäuden.

Aber sowas nervt dann doch:

Korrupte Bildschirmausgabe

Dieser Fehler ist mir zwar nicht neu, aber bei meinen heutigen Tests mit Google Earth trat er recht bald auf. Vielleicht ja auch ein Fehler in dieser Software? Wie auch immer: per ssh einloggen und shutdown geben hilft; allerdings fährt der Rechner nicht komplett runter, sondern muss per langem Druck auf den Einschalter hart ausgeschaltet werden. Doch auch dieses Problem ist bereits seit längerem bekannt, tritt aber wohl nur auf, wenn in der Arbeitsstitzung zuvor (bestimmte?) Software bzw. Systemteile abgeschmiert waren.

Mail.app: Und obwohl angeblich Fehler in Mail.app beim Anzeigen von bestimmten MIME-kodierten Nachrichten behoben sein sollten, werden bei Emails des Fritz!Box-Anrufbeantworters die angehängten Audiodateien noch immer nicht korrekt angezeigt (Abhilfe: die Mail auf den Desktop ziehen und mit Stuffit Expander „entpacken“ lassen).

Safari: Außerdem kann Safari immer noch nicht wieder (in einer früheren Version ging’s mal) zum Editieren dieser Blogeinträge verwendet werden, zumindest nicht mit dem „Visuellen Editor“. Dazu muss weiterhin Firefox herhalten.

Schutz von „bezogenen“ Daten

Logo der Stadtreinigung HamburgIst die Veröffentlichung von „gebäudebezogenen“ Daten eigentlich gesetzlich geschützt? Oder sind Gebäude immer personenbezogen und darum Daten über sie ebenso schützenswert wie die von Personen?

Jedenfalls bietet die Stadtreinigung Hamburg seit kurzem einen neuen Service auf ihrer neu gestalteten Homepage: Man kann unter Eingabe von Straße und Hausnummer die Informationen abrufen, welchen Abtransport von Rest- und Biomüll man bei der Stadtreinigung gebucht hat.

Das geht doch nicht, oder?

(Bei Rainer und Mike wird der Müll jedenfalls einmal wöchentlich abgeholt, lustigerweise am gleichen Tag. Allerdings hat Rainer nur eine kleine Tonne während Mike seinen Müll in einen Gemeinschaftsbehälter kippen muss – Warum habt Ihr beide eigentlich keine Biotonne? Rainer könnte einen Kompost zur Verfügung haben, aber bei Mike? Und warum hat der andere Mike zwar einen Garten, aber zudem noch eine Biotonne bestellt? Und warum stellt er seine Restmülltonne zweimal die Woche an die Straße, wo er doch nur für eine Abholung bezahlt?? Nicht, dass mich das was anginge, aber weil die Daten schon mal veröffentlicht sind, kann ich mir doch mal den Kopf darüber zerbrechen…)

Update: Nach meinem „Leserbrief“ hat die Unternehmenskommunikation freundlich und ausführlich geantwortet. Sie argumentieren, dass die Müllabfuhr ohnehin quasi öffentlich stattfindet, die Veröffentlichung der Abholdaten also keine Privatsphäre verletzt. Auch sei die Adresse per se keine personenbezogene Information. Schließlich erläutern sie, dass das Angebot auf den Webseiten für alle Nutzer offen sein muss, weil Mieter keine Vertragsdetails aus den Verträgen ihrer Vermieter mit der Stadtreinigung kennen würden und diese von mir vorgeschlagene Alternative nicht in Frage käme.

Also beharren wir erstmal jeder auf seiner Auffassung. Ich freue mich jedoch, dass alle meine Vorschläge zur Website zumindest weitergeleitet werden sollen. Und das ist immerhin schon mal ganz gut und lobenswert, dass überhaupt auf die Kundenreaktion geantwortet wird.