Kai aus der Kiste

An den Magellanterassen in Hamburgs Hafencity steht eines dieser typischen „Groschengräber“, ein Fernrohr. Allerdings fehlt der Münzeinwurf und das weckte mein Interesse und ich schaute hindurch (Aufnahme mit dem Nokia N95 8GB gemacht):

Das erinnerte mich fatal an eine Szene aus dem Kinderbuch „Kai aus der Kiste“, in der die Jungens sich mit einem als Teleskop herhaltenden Ofenrohr auf einen Berliner Platz stellen und lautstark einen angeblich neu entdeckten Stern anpreisen; wer allerdings durch das Rohr schaut, sieht nur „TUT ist der neue Stern“.  

Pures Vergnügen

Ein Wecker, ein Radio und ein iPod-Lautsprechersystem bevölkerten bis vor kurzem meine linke Bettkante. Dieses Sammelsorium wollte ich durch ein Gerät ersetzen, möglichst durch ein RDS-fähigen Radiowecker. Ich habe mich für kein Kauf des Chronos iDock (Datenblatt) von Pure entschieden und es wieder bei Alternate bestellt. Keine 24 Stunden später wurde es auch schon geliefert.

Wie bei Pure üblich, bietet das Radio sogar Empfang von Digitalradio nach DAB Standard. In Hamburg gibt es neben Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur aber nur noch die NDR-Palette aus NDR-Info, NDR 2 Plus und NDR Traffic.

Hier meine Eindrücke vom Gerät, sortiert von „Perfekt“ bis „Schlecht“:

Perfekt: Die Bedienung des oben aufsetzbaren iPod (sage und schreibe sieben Adapter für alle gängigen iPods werden mitgeliefert) ist perfekt realisiert und über die mitgelieferte Fernbedienung vollständig möglich, also auch das Bedienen der iPod Menüs etc.. Wenn man die Signalquelle am Chronos iDock auf iPod wechselt, fängt dieser an der letzte Abspielposition auch gleich an zu spielen und stoppt, wenn man die Signalquelle von iPod weiter auf FM (UKW-Radio), DAB (terristrisches Digitalradio) oder auf AUX (externes Gerät via Klinkenbuchse) stellt.

Klasse: Die Funktionen des Weckers (Alarm) vom Chronos iDock sind sehr ausgeklügelt: So kann man nicht nur die Signalquelle der vier Alarme einzeln vorwählen, auch der jeweilige Sender fest eingestellt oder der gleiche wie beim letzten Ausschalten sein. Doch sogar die Lautstärke lässt sich vorgeben! Ärgerlich nur, dass das Gerät übermäßig clever sein möchte und einen Radioalarm, der als zweiter nach einem anderen eingerichtet ist und eigentlich nur einen anderen Sender einstellen und die Lautstärke anheben soll, dass der statt als Radio als quäkender Weckton ausgelöst wird. Und noch zwei Fragen: Warum gibt es nur vier mögliche Alarme (Weckzeiten) und warum ist die Spieldauer der Alarme (alle oder einzeln) nicht auch noch eingestellt werden?

Gut: Das Gerät verbraucht wenig Strom und ist bis zum Netzstecker hin, der unter dem Gehäuse eingestöpselt wird und so weder die Optik stört noch einen größeren Platzbedarf am Aufstellort erfordert, gut gestaltet. Auch haben die Tasten einen guten Druckpunkt ohne zu laut zu knacken. 

Schön: Sie haben an viele Kleinigkeiten gedacht: Die Fernbedienung kann mit zwei mitgelieferten, auf jeweils einer Seite selbstklebenden Magneten problemlos parat gehalten werden. Außerdem hat man die Wahl zwischen zwei Gehäusefarben.

OK: Man kann die Höhen und Tiefen separat einstellen. Leider muss man die Höhen voll aufreißen, um halbwegs guten Klang zu haben.

Aha: Die Uhrzeit holt sich das Chronos iDock aus dem DAB-Signal und nicht wie eine DCF-Funkuhr von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt aus Braunschweig. Wie genau das ist, was bei der Zeitumstellung passiert und ob die RDS-Informationen von normalen UKW-Stationen hätten weiterhelfen können, kann ich nicht sagen. Aber immerhin hat man eine 24-Stunden-Anzeige. 

Schade: Man hat keine Stationstasten für wenigstens fünf der dreißig speicherbaren Stationen. So muss man immer mindestens drei Tasten drücken, um einen Sender zu finden. Aber das Wechseln von Stationen geht unter DAB auf einen Tastendruck, während durch die selbe Taste bei UKW die Frequenz verändert wird.   

Akzeptabel: Der Sound des Geräts ist gerade so akzeptabel, aber vielleicht stelle ich zu hohe Ansprüche oder bin durch den eher hohl klingenden Klang etwas irritiert. Aber akzeptabel ist in den meisten Situationen durchaus befriedigend. Froh bin ich, das das Chronos iDock trotz nicht-analoger Lautstärkeregelung (über Plus- und Minus-Tasten kann man die Lautstärke regeln) eine Feinjustierung auch bei geringen Lautstärken erlaubt und dass die Tasten nicht so schwergängig und laut sind, dass allein das schon in ruhiger Umgebung stören würde. 

Schlecht: Stellt man die Helligkeit der (übrigens sehr guten, mehrzeiligen und informativen) Anzeige auf „ganz hell“ oder „aus“ ist noch alles mit dem Klang in Ordnung, aber bei allen Stufen dazwischen fiept und sirrt der Ton mit leiser, aber konstanter Lautstärke. Also ist diese Funktion (manuelles Regeln der Helligkeit) nicht gerade zu empfehlen. Richtig stören tut das nicht, da das automatische Runteregeln im Standby-Zustand und die automatische Anpassung an die Umgebungshelligkeit (Lichtsensor) zum Glück nicht betroffen sind.  

Fazit: Das Pure Chronos iDock kombiniert Wecker, Radio und iPod-Ladestation und -Abspielgerät perfekt und erfüllt auch wegen der in sich schlüssigen Bedienbarkeit seinen Zweck vollauf. Der Klang sollte überarbeitet und einige Funktionen ergänzt werden.  

Das genannte Sammelsorium ist jetzt jedenfalls verschwunden und tut anderweitig seinen Dienst. Besonders das Altec Lansing Lautsprechersystem inMotion IMc3 ist weiterhin klasse für den mobilen Einsatz im Haus oder auf Reisen (klein zusammenfaltbar, Akku-/Netzbetrieb, Fernbedienung).

Noch ein Wort zu DAB: Ja, es funktioniert, ist aber stiefmütterlich bedient. Die Tonqualität ist in Hamburg gut, selbst mit der Wurfantenne des Chronos iDock, aber die Senderpalette ist dürftig. Da bietet natürlich jedes Internet-Radio und auch der analoge Äther mehr. Dumm: NDR-Info kommt in DAB in 96kbit/s Mono daher…

Blau/grüne Tonnen kommen

Unsere Blaue Tonne ist gekommen, just an dem Tag, an dem normalerweise das Altpapier in der sog. „Strassensammlung“ abgefahren würde. Als wohlinformierte Bürger und Kunden der Stadtreinigung wurden wir selbstverständlich über den ersten Abholtag der neuen blauen Tonne informiert, der aber noch in der Zukunft liegt. Muss ich meinen Müll nun zurückholen?

Jaja, haha, der Altpapierstapel vorn im Bild ist nicht nur von uns. Nein, nein! Aber der Stapel türmt sich sonst noch höher, schließlich laufen Grossbildfernseher gerade besonders gut. Dummerweise haben nicht alle Nachbarn eine Blaue Tonne bestellt und so wird sich auch dann noch der Papierberg vor dem Haus des bedauernswerten Nachbarn türmen, dessen vorgelagerte grüne Verkehrsberuhigung zur nachbarschaftlichen Sammelstelle umfunktioniert wurde. Sie wird dann, wenn die wöchentliche Leerung eingestellt ist, wohl zu einer Deponie verkommen. 

Und was, bitteschön, ist das hier (heute in Eppendorf aufgenommen)? Gibt es eine Kampagne mit Grünen Tonnen? Habe ich ‚was verpasst?

Virtuelle Maschinen verkleinern

Virtualisierung ist nicht nur ein Markttrend, sondern überaus praktisch, wenn z.B. auf einem Gastsystem (hier Mac OS X) z.B. ein Windows XP laufen soll. VMware Fusion hat sich seit den ersten Betaversionen bewährt und funktioniert nicht nur hervorragend auch mit Bereitstellung von 8GB RAM für ein 64bittiges Debian, sondern ist auch eine ausgefeilte Umgebung – wie man im Folgenden merkt.

Innerhalb des VMware Fusion „Application Bundles“ finden sich einige Programme, die vom Terminal aus gestartet werden können und interessante Werkzeuge bereitstellen, für die es keine Entsprechung in der Benutzerschnittstelle von VMware Fusion gibt (vielleicht aus gutem Grund?). Eines dieser Tools kann die virtuelle Festplatte optimieren, die auf der Wirtsseite eine Entsprechung in Form einer erheblich großen Datei hat. Wird im Gast viel mit der Festplatte gearbeitet (z.B. Mails empfangen, zwischen den Mailboxen verschieben u.ä.) wirkt sich das auf den physischen Speicherbedarf aus. Festplatten-Defragmentierung oder Optimierung hat (wenn überhaupt) nur einen Effekt auf die Performanz von Fusion; auf jeden Fall keinen Vorteil bezüglich der Dateigröße der Festplattendatei.      

Um nun den von einer virtuellen Maschine auf dem Gastrechner genutzten Plattenplatz ohne Nachteile für erstere zu verkleinern, empfiehlt sich der Einsatz folgender Tools:

Zuerst sollte man überprüfen, ob man einen Snapshot in VMware Fusion verwaltet. Falls ja, sollte man VMware zuerst sichern (als Backup umkopieren und in der Sicherungskopie den Snapshot erhalten) und den Snapshot im Original verwerfen (das Verwerfen dauert selbst übrigens auch sehr lange!).

Dann kann man das Gastsystem defragmentieren (bei Windows z.B. durch das bordeigene Programm, das im Reiter „Extras“ in den „Eigenschaften“ des Laufwerks zu finden ist) – obwohl der wirkliche Nutzen noch nicht nachgemessen ist.

Als wichtiger Schritt sollte der nicht benutzte Platz der virtuellen Festplatte von Inhalten befreit werden, so dass dort nichts Sinnvolles mehr in den Sektoren steht. Das geht z.B. mit „SDelete“ einem etwas älteren, äh bewährtem Progrämmchen, das aus der Windows Kommandozeile gestartet werden sollte. Man kann sich auch eine Verknüpfung auf den Desktop (hier direkt neben das Programm) legen und es auf diese Weise mit den erforderlichen Parametern aufrufen: 

„C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzer\Desktop\sdelete.exe“ -c c:

(Hinweis: Fett Gedruckes bitte durch eigene Werte ersetzen)
Das läuft dann eine gewisse Zeit auf der lokalen Festplatte im Gastsystem, das währenddessen nicht mal blockiert ist. Aber eine Verwendung ist aus leicht verständlichen Gründen trotzdem nicht angezeigt. Und weil SDelete die nicht benutzten Sektoren überschreibt, sollte VMware auch keinen Snapshot mehr vorhalten, weil sonst die Differenzdatei alle geänderten Sektoren aufzeichnet und u.U. extrem gross wird.

Jetzt kommt das VMware Werkzeug zum Defragmentieren und Kompaktifizieren der realen Speicherdatei auf der Wirtsseite dran. Dazu beendet man die virtuelle Maschine (Pausieren oder Herunterfahren) und ruft dann aus dem Terminal Folgendes auf:

/Applications/VMware\ Fusion.app/Contents/MacOS/diskTool -k 1 -d /Volumes/HD/WinXP.vmwarevm/WinXP.vmdk

(Hinweis: Das oben ist ein Kommando: „diskTool“ aus dem Application Bundle von VMware Fusion, welches im üblichen Programmordner liegt und mit den folgenden Parametern aufgerufen wird: „-k 1“ kompaktifiziert die Originaldatei, „-k 0“ würde eine Kopie erstellen; „-d“ defragmentiert die Datei im Wirtssystem auch gleich noch; „/Volumes…“ ist der Pfad zur Festplattendatei innerhalb des „Bundleordners“ der virtuellen Maschine auf dem Wirtssystem.)

Je nach Größe der Datei dauert dieser Vorgang reichlich lange oder noch länger. Wird auch defragmentiert wird die Datei zweimal durchgewalkt. Währenddessen ist die virtuelle Maschine natürlich nicht benutzbar, aber im Terminal wird der Fortschritt angezeigt.

Auf diese Weise konnte ich meine 50GB große und mit nur 22GB belegte virtuelle Festplatte auf der Wirtsseite statt auf 56GB nun auf nur noch 26GB verkleinern. Allerdings mit dem Nachteil des aufgegebenen Snapshots. Doch letztendlich eignet sich eine separate Kopie von der virtuellen Maschine als Ganzes besser als langfristige Sicherung als die für kurzfristige Tests gedachte Snapshot-Funktion von VMware.

Wo ist der geschenkte Gaul?

Bei einem Kauf von Hauptspeicher bei Crucial (diesmal nicht bei DSP oder Digitalo) sollte es bei der Bestellung einen 1GB USB Stick kostenlos dazugeben. Für meine FritzBox konnte ich sowas möglichst günstig gut gebrauchen, denn externer Speicher verhilft dem Router zu mehr Komfort bei Faxempfang und zu längeren Aufzeichnungen beim Anrufbeantworter.

Die Blister-Packung war auch dabei. Aber wo, verdammt, war der Inhalt? Ich kenne USB-Sticks immer nur als fingerdicke Plastikteile mit einem deutlichen Stecker an einem Ende. Diese Packung hier schien aber bis auf eine Diebstahlsicherung und etwasPlastikabfall leer, wenn auch ungeöffnet:

Selbst bei Gegenlicht betrachtet sieht sie leer aus… obwohl… 


Ach, doch, das ist ja der Speicher! Auf der Rückseite (erst nach dem Öffnen zu sehen) sind auch die Kontakte erkennbar:

Fritz!Box mit neuer Firmware 54.04.57

Üblicherweise assoziiert man mit „Updates“ etwas Gutes, Fortschrittliches und so wird das Neue auch meist ohne Überlegung und umgehend installiert. Dass das nicht immer gut gehen muss, weiss jeder Herausgeber, denn immer wird ein Backup empfohlen. Und dass das auch ab und zu nötig sein kann, hat sicher jeder Anwender das eine oder andere Mal selbst erlebt… Soweit die Einleitung.

Seit einigen Tagen wirbt AVM schon mit der Möglichkeit, Faxe schon auf der Fritzbox zu empfangen und nicht erst ein physikalisches Gerät anschließen zu müssen. Zwar habe ich das in meiner Installation schon weitgehend optimiert: ein alter MacMini empfängt mit eingebautem Modem für zwei Rufnummern und mailt mir die Seiten als PDF; ein Multifunktions-Drucker ist das „Fallback“-Gerät, was auch das Versenden von Papiervorlagen erlaubt. Aber da der MacMini inzwischen nur noch wegen des Faxempfangs durchlaufen muss, kam mir die neue Funktion in der FritzBox nicht ungelegen.

Und nun endlich wurde die Firmware auch über die eingebaute Update-Funktion angeboten und ich habe bereitwillig und kurzerhand installiert. Der Neustart klappte auch und auf den ersten Blick schien alles zu funktionieren. Aber beim Verusch, die neue Faxfunktion zu aktivieren, fielen mir einige „err“ in der Bedienoberfläche auf und meine hinterlegten MSNs (Rufnummern) wurden nicht mehr angezeigt (nur die VOIP-Rufnummer war sichtbar). Zwar konnte man über meine angeschlossene ISDN-Anlage noch rauswählen und klingeln tat sie auch, aber konfigurieren konnte ich das „Festnetz“ in der Fritzbox nicht und bein Anschalten (die Checkbox „Festnetz aktivieren“ war durch das Update ausgeschaltet worden) wurde ein nicht näher spezifizierter Fehler angezeigt. 

Immerhin blieb mir die Option auf Werkseinstellungen zurückzustellen. Aber dabei hätte ich alle Einstellungen verloren, inkl. Internet-Zugangsparameter, WLAN-Accessliste und Ansagen der Anrufbeantworter. Ach hoppla, Anrufbeantworter waren ja auch nicht mehr eingestellt… Oh, Schreck!

Nun machte ich mein manuelles „Backup“, d.h. notierte mir alle Zugangsdaten und wichtigen Einstellungen. Doch vor dem Klick „auf Werkseinstellungen zurücksetzen“ habe ich die Box lieber noch ein weiteres Mal neugestartet. Und, wie durch Zauberei, war zumindest das Festnetz wieder aktivierbar und ich konnte meine MSNs wieder eingeben und neben der ISDN-Anlage auch die neue Faxoption einrichten. Aber: leider nur einmal! Ärgerlich! Ich muss doch zwei Faxnummern bedienen! Bei den „virtuellen“ Anrufbeantwortern geht das doch auch, warum nicht beim Fax? Zu dumm, aber immerhin kann man ja Rufumleitungen einrichten. So habe ich mir geholfen: Ein Fax bedient eine MSN und leitet die Eingänge per Mail an mich weiter und die zweite MSN wird auf das andere Fax (die andere MSN) umgeleitet. 

Apropos Anrufbeantworter: die waren zwar vorhanden, aber nicht mehr vollständig konfiguriert. Ich konnte sie aber immerhin wieder für die MSN aktivieren und die Email-Adressen einstellen, zu denen die Mitteilungen weitergeleitet werden sollen. Meine Ansagen musste ich jedoch wieder einzeln aufsprechen, was allerdings nicht reibungslos ging und einige Wiederholungen erforderte.

Am besten am Update ist, dass die versandten Emails mit Anrufbeantworter- und Fax-Nachrichten nun richtig formatiert sind, so dass Apple Mail.app sie inline darstellen kann: Audio kann man direkt in der Email abspielen und die Faxseiten werden als PDF angezeigt:

 

Schwaches Blatt

Das Hamburger Abendblatt bietet hinter dem Hamburg- und Wirtschaftsteil am Ende des Sportteils eine Seite „Aus aller Welt“ mit bunten Meldungen aus Merkwürdigen, Absurdistan und Scheußland. Da wird gemeuchelt, gesunken, verblasst, enthirnt und vergruselt, was die Redakteurs-Tastatur hergibt. Man mag über all die vielen Verstümmelten, Enthemmten, Größenwahnsinnigen oder Verblödeten gar nicht mehr lesen.

Aber die „Wissen„-Seite hat auch ihre Tiefpunkte: Ganz rechts unten findet sich unter der Rubrik „Computer“ immer mal wieder die eine oder andere Nachricht, die aus unreflektierten Pressemeldungen von Herstellern genährt wird oder die Tatsachen gleich ganz verdreht wiedergibt. So wird aus einer Meldung eine Irreführung von in diesem Gebiet unbedarften Lesern. 

Heute war es die Meldung über den „Schwachen Player“ (Apple QuickTime), die mein Augenlicht auf sich zog. Die einseitige Präsentation und die hervorgehobene Darstellung eines „üblichen“ Fehlers lässt mich vergeblich nach kommentierenden Worten suchen. Ich kann nur Rückfragen an den Artikel stellen: 

Wie steht es um andere Medienplayer? Sind die alle sicher? Vor allem die unter Windows laufenden Player haben keine Schwachstellen? Sind vielleicht Windows-Produkte durchweg fehlerfreier? 

Ich frage mich, welche Information die Leser nach Meinung des zuständigen Redakteurs aus diesem Beitrag mitnehmen sollen? Apple ist auch nicht so gut, wie manche behaupten? Leute, deinstalliert QuickTime und nutzt Windows Media Formate? Oder Videos in Adobe Flash? 

Blaue Tonnen kommen-nicht-noch-nun-doch-aber

Wäre die für Hamburg vorgesehene Altpapier-Sammeltonne andersfarbig, könnte man keine Witze über den vielleicht alkoholisierten Zustand der um die Abfälle Rangelnden machen und man könnte sich auch nicht so schön blau ärgern oder vor Lachen blau anlaufen.

Es beginnt damit, dass in vielen Kommunen schon länger das Altpapier direkt an den Häusern abgeholt wird: in blauen Tonnen zumeist.

Die Stadtreinigung Hamburg entschliesst sich auch dazu. Prima. Leider aber soll es bei uns erst im November 2008 losgehen. Ich bestelle die Tonne, klar.

Die Bummelei kommt einer privaten Entsorgungsfirma gerade recht, die schneller sein will und kann und ihrerseits blaue Tonnen vor die Häuser rollert und regelmäßig entleeren will – allerdings ungefragt.

Da erlässt die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt einen Bescheid, nach dem das private Sammeln nicht erwünscht ist. Dagegen klagt die Firma.

Die Stadtreinigung will aber weiter sammeln, hat aber aus „Fairnessgründen“ die Aufstellung von Tonnen einstweilen eingestellt.

Skurrilerweise erhalten wir Anfang der Woche ein Schreiben von der Stadtreinigung, dass es nun doch scon am 12.05. eine erste Abholung unserer blauen Tonne stattfinden soll. Weiter unten im Text allerdings wird relativiert: Ohne Tonne keine Leerung: bitte weiter die wöchentliche Strassensammlung nutzen. 

Und nun das: Alle dürfen sammeln. Private Firmen, sofern sie „schadlos und ordnungsgemäß“ entsorgen. und eben die stadteigene Müllabfuhr. Hurra. Jetzt wird auch klar, wozu dem Schreiben von der Stadtreinigung ein großer Aufkleber beilag. Jeder möge seine Tonne kennzeichnen. Könnte doch sein, dass sich der falsche Entsorger bedient… Müllklau sozusagen. 

Refurbished Mac Mini mit Monitorproblemen

Apple bietet Rückläufer und Vorführmodelle nach technischer Prüfung mit Garantie zu einem vergünstigten Preis an. Einen Mac Mini aus so einem Programm habe ich zum Test hier.

Er kam zwar nicht in der Originalverpackung aber trotzdem gut verpackt (Schaumstoff-Formteile) hier an und auch alle Zubehörteile waren vollzählig bzw. aktuell. Aber der Bootvorgang war auf „verbose“ eingestellt, so dass statt eines grauen Bildschirms die Startmeldungen des Unix-Systems gezeigt wurden. Dumm nur, dass der Vorgang statt in einem Einlog-Dialog in einem schwarzen Bildschirm mündete!

Der Monitor war digital (DVI) angeschlossen. Ein Wechsel auf analog (VGA) ergab eine maximale Auflösung von 1024 auf 768, die sich auch durch „Hackertools“ wie SmartResX nicht verändern lies; und per DVI blieb sowieso immer alles dunkel. Ganz defekt konnte der DVI-Ausgang also nicht sein, denn die textuellen Startmeldungen erschienen auch bei einem digitalen Anschluss. 

Ausserdem konnte man durch Drücken der Option-Taste (ALT) das Bootvolume wählen, was dann auch eine vermeintlich höher aufgelöste Grafik zutage förderte. Aber das Booten von CD brachte ebenso wenig etwas, wie das „safe boot“ bei gedrückter Umschalttaste (SHIFT).

Doch immerhin kam ich noch auf die gute alte Idee, das Parameter-RAM zu löschen: Direkt nach Einschalten Command-Option-P-R (Befehl-ALT und die P und R Taste) gedrückt halten, bis der Rechner das zweite Mal durchstartet.

Und voilà: Alles wie erwartet: Der verbose-mode ist passé, der Apfel erscheint, der Bildschirm wird blau und zeigt dann das Anmeldefenster. Dann zeigt das Monitor-Kontrollfeld auch wieder alle erwarteten Auflösungen an.

Vielleicht sollte Apple nochmal das Verfahren überprüfen, das die überarbeiteten Geräte vor Auslieferung durchlaufen. 

iTunes Store Gutschrift

Phantastisch dieser Service: Durch einen Dusselfehler habe ich im iTunes Store Stücke bestellt (einige Folgen einer TV-Serie), die ich als kostenlosen Download angesehen hatte. Normalerweise kommt bei einem kostenpflichtigen Einkauf auch noch ein Dialog mit einer Abfrage zur Sicherheit, der aber hier nicht auftrat. Ja, „1-Click“ Einkäufe waren bei mir seit Jahren aktiviert und ich glaube, es handelt sich um einen Bug, dass die Abfrage nicht angezeigt wurde.

Da man den Store nicht telefonisch erreichen kann und auch Apples 0800er Nummer nicht für iTunes zuständig ist, war ich schon ärgerlich. Aber zu Unrecht: Apple hat auf meine Email per Web-Formular reagiert mit a) einer Eingangsbestätigung, b) einer Bitte um Geduld, weil der Buchungslauf noch nicht vollständig sei und c) mit der freundlichen Mitteilung, dass man aus Kulanzgründen den gesamten Betrag gutschreiben wird. Diese Kulanz werde aber nur einmalig in der Kundenhistorie gewährt und man solle doch lieber den Einkaufswagen verwenden.

Das finde ich gut zu wissen und absolut faires Verhalten.

Hinweis von mir ich hatte die Downloads schnellstmöglich abgebrochen, die bei Fernsehserien „zum Glück“ länger dauern; bei Musik wäre es mir wegen der hohen Ladegeschwindigkeit nicht so schnell geglückt. Ob die auch später nicht fortgesetzten und nach Neustart von iTunes auch nicht wieder aufgenommenen Downloads (Achtung: Voreinstellungen der Software beachten!) zur Gewährung der Kulanz beigetragen haben, weiss ich nicht. Aber sie haben alle Titel gutgeschrieben, immerhin fast zehn Euro.