Leider zu spät

Ist doch blöd, wenn man als der ursprüngliche Underdog inzwischen eine Größe erreicht hat, wo man nicht einfach mal schnell ein Update nachschieben kann, wenn sich ein Bug in einer vorgestellten Software zeigt.

So ist es mir mit iPhoto gegangen. Nach dem Einspielen von „iLife 11“ konnte das neue iPhoto die alte Bibliothek nicht übernehmen; er schmierte nach dem Konvertieren des ersten Drittels immer ab.

Da habe ich die alte Bibliothek weggeschmissen. Ich nutze ohnehin Lightroom und verwende iPhoto nur als Importstation für Bilder vom Nokia N95.

Heute gibt es das iPhoto Update 9.1.1, das u.a. folgende Änderung bringt

  • Die Zuverlässigkeit bei der Aktualisierung einer Mediathek von einer früheren Version von iPhoto wurde verbessert.

Tja, zu spät.

Verquert

Die Grundregel scheint heutzutage zu sein, jedes Update immer sofort einzuspielen, sobald es erscheint. Nur damit kann man vermeintlich gewährleisten, dass immer alles sicher ist (weil zumindest die bekannten „Löcher“ behoben sein sollten) und miteinander harmoniert.

Warum das mit dem Harmonisieren wichtig sein kann, hat letztens Mike erfahren: Sein IOS-Gerät soll die neue Version 4.2.1 bekommen und iTunes zeigt dieses Update auch an. Um es einzuspielen allerdings wird eine neue Version von iTunes benötigt, das also vorher aktualisiert werden muss. Das geht aber nicht, weil das aktuelle iTunes auf seinem MacOSX nicht laufen möchte – es ist noch 10.4.x. Ein neues kann er aber nicht aufspielen, denn dafür ist die Hardware zu alt… Tja.

Ähnlich ging es mir mit dem RAW-Converter von Photoshop CS3, der die Aufnahmen aus meiner Kamera nicht öffnen wollte und das Einspielen einer neuen Version des Import-Filters mit Hinweis auf die Inkompatibilität mit CS3 verweigerte. So sah ich mich zum Update auf Photoshop CS5 gezwungen.

Alles in allem ist die Version CS5 von Photoshop durchaus ein Gewinn, vor allem an Geschwindigkeit, aber seit kurzem druckte es nur noch im Hochformat, egal was ich einstellte. Das ausgedruckte Bild wurde quer zauf dem Blatt platziert und entsprechend abgeschnitten.

Nach Zurücksetzen des Drucksystems (CUPS) und sogar Neuanlegen des Druckers blieb das Problem bestehen. Übrigens alle anderen Programme konnten korrekt drucken.

Zum Glück ist Google am Markt und spuckt u.a. diesen hilfreichen Diskussionsbeitrag in einem Apple-Forum aus (ein Dank an all‘ die netten Menschen, die in solchen Foren echte Lösungswege beschreiben!): Das Problem wird wohl durch das letzte MacOSX Update auf 10.6.5 verursacht, in dem CUPS in der Version 1.4.5 enthalten ist und mit dessen „pstops“-Filter es die beschriebenen Probleme gibt.

Das beschriebene Selbstkompilieren der vorherigen Version von CUPS hat funktioniert und sogar das Problem bei mir gelöst, allerdings musste ich zum Austausch des „pstops“-Filters mit Access Control Lists („ACL“) kämpfen, die das Verzeichnis (und nicht nur die einzelnen Dateien) vor Manipulation selbst durch den root-User geschützt hatten. Eine ganz schöne Übersicht über ACLs hat dabei dieser Artikel gegeben.

Leider ist es so, dass viele der via Google zu findenden Hilfestellungen für die durchaktualisierten Systeme eventuell gar nicht mehr zutreffen. So z.B. ist das Kommdozeilen-Tool „fsaclctl“, mit dem man die ACLs für Volumes abschalten konnte, nicht mehr in Snow Leopard enthalten, weil diese OSX-Version wo immer möglich mit ACLs arbeitet.

iOS4

Für iPhones und iPod Touch gibt es nun ja das neue Betriebssystem („iOS“) in Version 4. Das Aktualisieren selbst hat ein bisschen gedauert (gut eine Stunde), was nur deshalb stört, weil der Fortschrittsbalken seinen Namen keine Ehre machte: Er stand genauso lange (lange!) auf 100% wie er zum Erreichen dieses eigentlichen Endwerts benötigt hat. Aber das kennt man ja von vielen dieser Anzeigen.

Vorab: Endlich merkt sich der iPod beide meiner „unsichtbaren“ WPA2-geschützten WLANs und bucht sich selbständig in das stärkste ein (eines wird von einer Fritz!Box aufgebaut, das andere von einem AirPort Express Basisstation; ersteres hatte der iPod immer ignoriert).

Viele der weiteren Verbesserungen sind ganz nett, aber richtig wichtig ist für meine Nutzung keine davon. Das neue Multitasking ist eine gute Einrichtung für Dienste, die von Drittanbietern bereitgestellt werden sollen (von Apple ging das Musikhören via iTunes und das Laden von Anwendungen via AppStore schon länger). Leider ist die NDR.app noch nicht auf die neue Programmierschnittstelle ausgerichtet, so dass diese für mich einzig interessante Option noch nicht funktioniert.

Aber dennoch ist jede einmal gestartete Anwendung weiterhin „im Hintergrund geöffnet“; man kann beim Verlassen eines Programms dieses nicht gleich beenden. Schade, denn so ist das schnelle Wechseln zwischen Programmen nicht möglich, weil man zwischen den vielen Symbolen in der „Taskleiste“ erstmal nach dem Richtigen herumsuchen muss. Ausserdem möchte ich gar keine „Fußspuren“ der von mir benutzten Anwendungen auf dem Gerät hinterlassen.

Der viele Komfort scheint auch Ressourcen zu fressen, was Apple mit ihrer Implementation ja vollmundig zu vermeiden gemeint hat: Mail.app ist dank globalem Postfach und der Sortierung nach Themen (Überschriften) langsam beim Durchblättern und langsam beim Anzeigen von Nachrichten und Löschen einzelner und erst recht bei mehreren Nachrichten. Nach dem Deaktivieren von einigen Mailkonten scheint es besser zu gehen.

Besonders ärgerlich aber ist, dass heute trotz nur kurzer Nutzung die Batterie wesentlich früher auf 20% runter war als jemals vorher. Sicherlich eine Fehlbedienung… ich weiß. Nur welche? Ich tippe auf das regelmäßige Abholen von Post in Mail.app, das ja im Multitasking-Modus trotz „Auto Lock“ immer weiter läuft.

Für den Einkauf im AppStore/BookStore muss man neue AGB akzeptieren, die jedoch auf dem kleinen Display kaum durchlesbar sind (vielleicht sollte man sie als eBook im Store anbieten?) und sich auf sage und schreibe 107 Seiten auszubreiten drohen! Wer liest das vor dem Klick auf „Akzeptieren“?

Einmal akzeptiert kann man sich auch iBook.app laden, das den inzwischen wohl meistverkauften, englischen Buchtitel „Winnie the Pooh“ mitzuführen versucht: siehe Fehlermeldung unten. Beim einem späteren Versuch, das Buch zu öffnen, ging es dann.

Zurückgegeben

Schade, hätte ja auch besser passen können: Das schöne Utensil ist leider nicht nach Standards gebaut und wackelt in vielen USB-Buchsen hin und her: So will sich nicht immer ein Volume sicher mounten lassen. Zum Vergleich habe ich mal ein USB-Stecker daneben gelegt.

Der Hersteller hat Austauschen vorgeschlagen – aber das ist m.E. ein Konstruktionsfehler. Cyberport hat den anstandslos zurückgenommen.

Multitouch

Kurz ein Kommentar zu all den tollen neuen Eingabemöglichkeiten, die ein sogenannter Multitouch-Bildschirm am Laptop, Handy oder Medienplayer (wie z.B. dem iPod) bringen soll.

Tatsächlich ist auf dem iPod Touch (oder dem iPhone selbstredent) die Welt ziemlich in Ordnung: alles bedient sich flüssig und intuitiv. Und dass, wo die c’t zuletzt noch darauf hingewiesen hat, dass die ersten Geräte dieser Art von Apple vor drei Jahren vorgestellt wurden und sich dieser Hersteller nun eigentlich anstrengen müsste, mitzuhalten.

Hmm…

Wenn ich mit anderen System so „herumspiele“ fällt mir folgendes auf:

  • Es wird nicht sofort ein Berühren erkannt. Man muss ein zweites Mal ansetzen. Schläft da jemand?
  • Ein Finger wird in seiner Bewegung verloren. Man muss die Bewegung erneut ziehen.
  • Ein Finger wird am Bildschirmrand an falscher Position gewähnt.
  • Ruhende Finger werden nicht sauber erkannt, die Anzeige „zittert“ quasi.
  • Die Grafik kommt mit der Bewegung nicht mit. Man „zieht in’s Leere“ sozusagen.
  • Wenn sich zwei Finger auf dem Schirm (fast) berühren, werden sie in der Folge falsch interpretiert.

Und natürlich sind die Benutzeroberflächen nicht in jedem Fall für die Bedienung durch (zittrige Wurst-)Finger geeignet: Oft sind die Schaltflächen zu klein oder zu weit am Rand positioniert; bei einigen mobilen Geräten ist halt kein Platz auf dem Schirm für eine vollständige virtuelle Tastatur, die 1:1 einer physischen nachgebildet ist.

Ich bin mit meiner fünf Jahre alten Anschaffung, einem Tablet-PC von „MotionComputing“ mit elektrostatischem, drucksensitiven Eingabestift (Wacom Technologie) noch immer unter Windows XP (Tablet-PC Edition) genauso zufrieden wie mit dem iPod Touch (3G). Beide Systeme arbeiten präzise und sind intuitiv bedienbar, das eine mit Stift verhält sich auch wie ein Stift (die auf dem Monitor aufliegende Handfläche stört die Bedienung in keinster Weise) und man trifft damit auch die kleinen Windows-Fensterknöpfe; das andere mit spezieller Bedienoberfläche, durchgängiger Nutzungsmetapher und schneller Reaktion für eine flüssige Bedienung.

Wenn ich da so manches neu vorgestellte Gerät sehe, bin ich erschrocken, wie selbst Geübte damit nur schlecht zurecht kommen und wie wenig „snappy“ die Dinger auf Eingabeversuche reagieren. Allenfalls Android 2.1 scheint dort etwas prompter zu sein, wenn auch die eingesetzte Hardware Einfluss auf die Ergebnisse hat, wie man an dem Test im Video unten sehen kann (beide Android Telefone).

Wen es interessiert, hier sind einige Videos und Links zum Thema:

Moto Labs

Engadget mit einem Bericht über die nicht vorhandenen Multitouch-Qualitäten von Android und hier ein Beitrag mit Video über die Touchscreen-Qualitäten verschiedener aktueller Handymodelle.

Wörterbuch

Früher, also zu meiner Schulzeit, waren die Duden und Langenscheidt und oft auch Material von den Schulbuchverlagen maßgebend beim Nachschlagen von unklaren Worten, Begriffen oder nur deren Schreibweise.

Heute nutzen wir alltäglich LEO (ein Akronym aus dem frühen Internet: „Link Everything Online“) für diese Zwecke. Doch nicht alles wird hier geführt; bewährt hat sich auch DICT.CC: Dieses „Gemeinschaftsprojekt“ ergänzt zumindest im Englischen den „Klassiker“ LEO ganz gut.

Beispiel: „pommel horse“ (Seitpferd, ein Sportgerät)

Ach je

Jetzt habe ich glatt vergessen, den Geburtstag dieses für die Menschheit so wichtigen, weil medienkritischen, kulturoptimistischen, photophilen, computerevolutionären, verbraucherfreundlichen, verfahrenserklärenden, herstellerentlarvenden, ja, umfassend gutmeinenden BLOG zu feiern. Hiermit mache ich mein Versäumnis wieder gut und teile den dritten Jahrestag der Entstehung (Mike, nochmals danke für die Idee) mit.

PS: Damit der Witz auch jedem auffällt: Betrachte das Bild…. schaue genau hin… zeige mir die tiefere Weisheit… ;-()

DNS und die Folgen

Dass Google jetzt auch einen eigenen DNS-Server anbietet ist ja unter Umständen nicht so vorteilhaft, wie dessen leicht zu erinnernde Adresse glauben machen könnte. Aber wie wichtig ein funktionierender DNS-Dienst ist, erlebt jeder täglich auf seinem Weg durch’s Internet.

Ärgerlich ist es aber, wenn vermeintliche Hilfsangebote z.B. der Telekom bei nicht auflösbaren IP-Adressen einen eigenen Inhalt präsentieren. Klar, dadurch wird bei einem Webbrowser nicht Leere, sondern eventuell eine erhellende Liste von ähnlichen Treffern gezeigt. Aber bedeutet das für andere Programme, z.B. iTunes? Die werden in die Irre geleitet:

Statt des Titels des Podcasts (z.B. „SWR2 Aula“) wird der Schrott „T-Online Navigationshilfe“ angezeigt (vermutlich ein Parsing-Error von iTunes). Dennoch:

Das passiert, wenn sich Hilfsbereitschaft als Fehl-am-Platz herausstellt. Irgendwie komme ich mir vor wie die Oma, die gar nicht über die Straße rüberwollte, aber vom netten Jungen Mann etwas zu forsch unter’m Arm gepackt wurde.