Möbel-Haus? Nein, „Wohnstudio“…

Diesmal geht es nicht um einen Online-Shop, sondern um einen echten „Laden“, der sich sicher nicht gern so schnöde bezeichnen läßt. So heißt das Möbelgeschäft (gut?) auch Wohnstudio Steinkamp in der Hamburger Straße (in Hamburg) und ist ein in langer Tradition inhabergeführter Spezialbetrieb (besser?) für ergonomische Arbeitsmöbel, speziell mitwachsende Kinderschreibtische und -Stühle. Wir haben dort ein „Ensemble“ des Herstellers „Moll“ gekauft, weil uns die Auswahl auf zwei Etagen, die Beratung und der Service (bei Aufbau und nach dem Kauf) gefallen hat.

Wechselgas

Jetzt Wechseln!?Angestachelt vom Jagdfieber und den Medienveröffentlichungen der Verbraucherschützer habe ich nun schon wieder Stunden meines Lebens mit Analyse von Angeboten verbracht, diesmal zum Thema „Erdgas“. Anders als beim Eintrag über das Wechseln des Stromanbieters mach ich es hier mal etwas kürzer und erspare dem Leser die Schilderung von Tarifdetails und meiner Verärgerung über das Fehlen von wichtigen Informationen auf den Webseiten sowie das Verschleiern von Sachverhalten durch grelles Marketing.

Ich habe mich zum Wechsel zu den Stadtwerken Wedel („Wechselstrom„) entschieden, deren Angebot bei meinen Verbrauchswerten gut und gerne 2% unter dem günstigsten Tarif von E-ON Hanse liegt. Somit kann ich also sage und schreibe 40 € (in Worten: Vierzig Euro im Jahr!) sparen.

Nicht, daß ich das nicht machen möchte, Sparen meine ich. Aber irgendwie komme ich mir bei dem Lärm, den die Verbraucherschützer um dieses Thema machen und ihrem deutlichen Ratschlag zum Wechseln nach dem Motto: „Jeder, der bei dem althergebrachten Versorger bleibt, ist doof“, verschaukelt vor. Zumal sich die Ersparnis für andere mit geringeren Verbräuchen noch weniger rechnen dürfte. Und wenn ich die Zeit und Mühen berücksichtige, die mich das Sichten der Angebote, das Überfliegen der AGBs, das Herumklicken auf Preisvergleichsportalen und in den Webseiten der Anbieter, das Bearbeiten von (sicherheitshalber selbst zusätzlich aufgegebenem) Kündigungsschreiben und Kontrollieren der neuen, schriftlich zugesandten Vertragsunterlagen kostet, dann frage ich mich, welchen „Lebenswert“ vierzig Euro haben.

Update zum Stromwechsel: Heute sind drei Blätter von TelDaFax mit Auftragsbestätigung gekommen, die nun unterschrieben werden müssen. Außerdem gibt es einen erstmalig erwähnten Coupon, dessen Ausfüllen irgendwelche Vorteile bringen soll. Oder sind das vielleicht nur die bekannten Rückvergütungen, Bonuszahlungen, Vorteilsprämien, Treuevergütungen, Mengenrabatte, Umsatzboni… ??? Mal sehen, wann ich ZEIT und LUST habe, das zu bearbeiten (zehn Tage läßt mir mein Stromlieferant für das Rücksenden der Unterlagen allerdings nur).

Wechselstrom

So, nun reicht’s auch mir. Vattenfall möchte gern über 18 Eurocent je kWh ab 01.07.2007 kassieren und ich möchte das nicht zahlen. Heute morgen war noch ein Bericht im Radio mit dem Hinweis, alle Verbraucherschützer raten zum Wechsel weg von Vattenfall, was völlig risikolos und wegen des Sonderkündigungsrechts aufgrund der Preiserhöhung auch kurzfristig zum Anpassungstermin möglich sei.

Auf die Suche habe ich mich mit Hilfe von diesem Portal begeben und mir Nuon, Stadtwerke Wedel und Flensburg näher angesehe. Letztendlich aber habe ich der TelDaFax Energy GmbH einen Wechselauftrag erteilt. Hier habe ich zwar einen Vorschuß (eigentlich eine Kaution) zu zahlen, die, wenn ich richtig liege, erst bei Tarifwechsel oder Vertragsende (aber nicht zum Ende einer Abrechnungsperiode!) gegengerechnet wird, aber deren Höhe den Arbeitspreis bestimmt: bei mir nun 14,9 Eurocent je kWh.

Wenn ich den für den Arbeitspreis nötigen „Vorschuß“ i.H.v. 200 Euro mit 6% verzinsen könnte und diesen Zinsausfall auf die Kosten addiere, liegt dieser Tarif immer noch sehr gut im Rennen, zumal es noch (vermutlich einmalige) Rückvergütungen gibt, deren Höhe sich am Verbrauch orientieren.

Jetzt ist nur noch eines spannend: Was wird nun wirklich im voraus vom Konto abgebucht? Sie schreiben nämlich „Den günstigsten Preis erhalten Sie bei Vereinbarung einer Sonderabschlagszahlung in Höhe von 200 Euro und gleichzeitiger Vorauszahlung für ein Jahr. In diesem Fall zahlen Sie nur 14,9 Cent pro Kilowattstunde.“ Also werde ich so zur Bank!? Dann müßte ich nämlich 1023 Euro vorauszahlen! Somit entginge mir (insgesamt etwa hochgerechnete) 50 Euro Zinsen durch diese Periodenverschiebung.

Die monatlichen Grundkosten liegen bei allen Anbietern in etwa gleich und schwanken um die 6 Euro (hier: 6,50 Euro), auch als Gewerbekunde kommt man nicht günstiger an Strom. Denn man muß die MwSt. einrechnen, wenn es Mischnutzung mit einem Privathaushalt ist. Auch steuerrechtlich sollte das dann berücksichtigt werden und erhöht damit den Aufwand in der Buchhaltung.

Aber zurück zu den Preisen: Vattenfall möchte in dem ehemaligen „HEW Future“ gern auf 18,6 Eurocent je kWh erhöhen (Zählerpreis von 6,10 Euro). Bei 5000 kWh ergäben sich rund 1003 Euro. Das ist noch leicht zu rechnen, bei allen anderen wird’s mit „Wechselprämien“ u.ä. etwas schwieriger. Ich habe mich entschlossen, sie einmal zu berücksichtigen und meinen Entschluß wirklich nur für die nächsten 12 Monate zu begründen (danach muß man weitersehen): TelDaFax: 14,9 Eurocent und 6,50 Euro ergibt 823 Euro je Jahr abzüglich 50 Euro Wechselprämie, die sich mit den Zinsen wieder verrechnen. Das wären dann also rechnerische 180 Euro Ersparnis. Zu den Zinsen aber muß ich sagen, daß ja weder 5% pro Anno garantiert wären und sie auch nur rechnerisch für einen sich stetig abbauenden Betrag angesetzt werden können, denn: Abschlagszahlungen bei anderen Versorgern hat man ja auch jeden Monat.

Aber ein Risiko besteht natürlich: Es gibt für diesen günstigen Arbeitspreis keine Bestandsgarantie. Für einen Mehrpreis von 50 Euro bietet TelDaFax eine Preisgarantie für 24 Monate an, aber die gilt ja für beide Seiten. Zugegeben: was wird schon billiger? Insofern wäre das Risiko gering. Aber: Angenommen sie erhöhen nach der halben Laufzeit den Arbeitspreis, so würde der Preisvorteil von 180 Euro für die verbliebenen Kilowattstunden eine Erhöhung um 7 Eurocent auffangen – alles rein rechnerisch natürlich.

Mal sehen, ob der Wechsel wirklich so problemlos verläuft, wie „die Leute“ sagen… Sicherheitshalber kündige ich heute Vattenfall den Vertrag und den Wechsel an und bin schon jetzt gespannt, wo in diesem Vorgang die Fallstricke liegen oder welche Details das Marketing von TelDaFax nur im Kleingedruckten erwähnt hat.

Einen hab ich schon: Nach Ausfüllen des Formulars mit Safari war der Termin zurückgesetzt, was wohl mit irgendwelchen Javascript-Problemchen zu tun hatte. Zum Glück habe ich es rechtzeitig bemerkt und korrigieren wollen, aber das brachte Safari zum Absturz. Beim zweien Anlauf ging es ohne Crash. Nun ist aber auf der PDF-Auftragsbestätigung das Datum gar nicht mehr erwähnt: es ist schlicht kein Feld im Formular vorhanden…

Und hier ist noch einer: Sie schreiben zur Kündigungsfrist: „Die Kündigungsfrist bei uns beträgt sechs Wochen zum Monatsende, eine Kündigung ist erstmals nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit von 12 Monaten möglich. Der Vertrag verlängert sich um jeweils ein Jahr bei nicht fristgerechter Kündigung.“ HAHA, also sind es immer 12-Monatsverträge.

Wenn es dennoch klappt, werde ich den geneigten Leser gern weiterempfehlen und mit ihm die 25 Euro Provision bei Naresh in Chicken Royal und Mango Lassi investieren.

Hamburg nicht mehr durchgehend erreichbar

Zugegeben, die Überschrift ist etwas reißerisch. Aber mir ist aufgefallen, daß man bei der Deutschen Bundesbahn (oder wie heißt das Unternehmen heute wirklich?) vermutlich mit dem letzten Fahrplanwechsel auch durchgehende Verbindungen mit dem IC gestrichen hat. Früher, in den „guten alten Zeiten“ (man merkts, bin über vierzig) gab es noch den InterRegio, an dessen Nachteile bei seiner Einführung ich mich nicht erinnern kann. So bleibt mir das Gute beleuchtet, nämlich die mit ihm regelmäßig mögliche Anbindung zwischen den Regionen. Fuhren doch von Karlsruhe (oder noch weiter südlich) bis Kiel diese Züge durch und hielten an jeder Stadt. Und das getaktet, alle zwei Stunden immer zur gleichen Minute. So konnte man zwischen schnelleren, weil nicht überall anhaltenden Zügen, den ICs, und den oft auf gleicher Strecker verkehrenden IR wählen.

Dann haben die Bundesländer die finanzielle Unterstützung neu geregelt, wahrscheinlich gekürzt, und die Bahn hat das Konzept „aufgewertet“: Die IR wurden zu IC und waren damit erstmal nicht mehr Teil des Nahverkehrs und kosteten auf Strecken unter 100km auch einen Zuschlag. Noch nachvollziehbar, da ja der ICE auch noch auf den selben Gleisen fuhr. Soweit, so gut für einige Jahre.

Nun aber ist das Konzept weiter „gereift“ und man kann in kleinere, an der Strecke liegende Städte nur noch den Bummelzug, heute euphemistisch „RegionalExpress“ genannt und abwechselnd von der Hamburger Hochbahn als „Metronom“ bezeichnet, als durchgehenden Zug nutzen, wodurch sich aber die Reisezeit um Einiges verlängert. Wer also von Hamburg nach Northeim (bei Göttingen) fahren möchte, muß entweder mit dem IC/ICE bis Hannover oder Göttingen fahren und dann mit dem Bummelzug weiter bzw. zurückfahren oder eben erst nach (wegen des Ärgers heftig aufgerundeten) fast vier statt zweieinhalb Stunden dort ankommen.

Nun habe ich genauer recherchiert. Nein, nicht mit Google, sondern ich habe mir den Abfahrtsplan ab Northeim angesehen und festgestellt, daß viele der ICs nur bis Hannover verkehren, einige an Werktagen aber doch bis Hamburg oder gar Stralsund durchfahren. Am öfters auftauchenden Hinweis „ab 22.07.“ wird dann deutlich, daß es sich wohl nur um eine temporäre, mit Baumaßnahmen begründbare Änderung handelt. Näheres zu Baustellen der Bahn gibt es übrigens hier und auch ein spezieller, streckenbezogener Newsletter wird angeboten. Über „meine“ Baumaßnahme habe ich leider nichts finden können, erinnere mich aber an Berichterstattungen im Hörfunk. Vielleicht sollte ich doch googlen?

Übrigens: Northeim ist von hamburg gut 250km entfernt, die beste Brutto-Reisegeschwindigkeit der Bahn liegt also bei etwa 100km/Stunde. Allerdings damit deutlich über Autobahn-Stauniveau.

In 88 Tasten um die Welt

Joja Wendt

Nein, nicht um das flotte Tippen auf einer Computertastatur bei geöffnetem Webbrowser geht es hier, sondern um die aktuelle Tournee von Joja Wendt, dem Hamburger Pianisten und seinen Bühnengästen, deren Konzert am Pfingstmontag in der Laeiszhalle wir besucht haben.

Es war das beste Konzert, das ich je Besucht habe und toppt damit die Rolling Stones, Eagles, Billy Joel und Bruce Springsteen. Offensichtlilch war der kleinere Saal für Stimmung und Sound zuträglicher als die vielleicht moderne Ausstattung in den Arenen. Außerdem dauerte das Konzert fast drei Stunden und war damit länger und doch kurzweiliger als die anderen. Zur guten Bewertung verhalf auch das freundliche und hilfsbereite Personal der Laeiszhalle swie deren perfekter Infrastruktur: es war nicht überlaufen und gab kein Gedränge. Auch von Vorteil: Wir hatten die wohl besten Plätze im ersten Rang, direkt vorne am Balkon.

Es handelte sich um das Familienkonzert, das entsprechendes Publikum anzog. Die Kinder taten der Stimmung gut, mir waren aber auch die überaus vielen Senioren aufgefallen. Bei den stolzen Preisen von bis zu 50 Euro aber auch kein Wunder, denn viel Ermäßigung gab es für Kinder nicht.

Für gute Laune sorgte Joja Wendt mit vielen von ihm bereits bekannten Einlagen, die ich mal als „clownesk“ bezeichnen möchte, die den Kindern das Teilnehmen aber sehr erleichtert haben. Die Musikauswahl reichte von Klassik über Jazz, Ragtime, BoogieWoogie, Swing und Soul bis hin zu Folklore und (im besten Sinne) Schlagern. Die Bühnengäste (Guitarre, Saxophon, Vocals, Chinesische Geige und Klavier) halfen bei der Weltreise.

Thema Zugaben: Auch wenn die Gesamtlänge dieses Konzertes mehr als in Ordnung ging, ist es doch auffällig, wie sehr die Zugaben keine mehr sind: Sie sind Teil des einstudierten Programms, womit sie leider den Charme verlieren. Früher, „zu meiner Zeit“ (umpf), konnte man die Künstler noch mit tosendem Beifall zurück auf die Bühne locken. Heute, vielleicht auch im Zeichen von Vorschriften, Sicherheitsbedenken und Kostendruck, ist alles genau geplant und sogar die Zuhörer spielen brav mit: Diesmal sind sie artig schon vor dem wieder anspringenden Licht aus dem Saal gegangen. Schade.

Es sind schon Bilder von der Veranstaltung online.

Apo24

apo24notdienst.jpgManchmal hat Marktliberalisierung auch was Gutes. So gibt es jetzt in Hamburg Wandsbek eine Apotheke, die nicht nur quasi „rund um die Uhr“ geöffnet hat, sondern auch noch auf die üblichen „Apothekerpreise“ verzichtet: Die Adler Apotheke in der Wandsbeker Marktstraße 73 (gegenüber dem Busbahnhof) hat nun täglich von 8-24 Uhr geöffnet und erhebt zu keiner Zeit Zuschläge auf den Verkaufspreis.