DNS und die Folgen

Dass Google jetzt auch einen eigenen DNS-Server anbietet ist ja unter Umständen nicht so vorteilhaft, wie dessen leicht zu erinnernde Adresse glauben machen könnte. Aber wie wichtig ein funktionierender DNS-Dienst ist, erlebt jeder täglich auf seinem Weg durch’s Internet.

Ärgerlich ist es aber, wenn vermeintliche Hilfsangebote z.B. der Telekom bei nicht auflösbaren IP-Adressen einen eigenen Inhalt präsentieren. Klar, dadurch wird bei einem Webbrowser nicht Leere, sondern eventuell eine erhellende Liste von ähnlichen Treffern gezeigt. Aber bedeutet das für andere Programme, z.B. iTunes? Die werden in die Irre geleitet:

Statt des Titels des Podcasts (z.B. „SWR2 Aula“) wird der Schrott „T-Online Navigationshilfe“ angezeigt (vermutlich ein Parsing-Error von iTunes). Dennoch:

Das passiert, wenn sich Hilfsbereitschaft als Fehl-am-Platz herausstellt. Irgendwie komme ich mir vor wie die Oma, die gar nicht über die Straße rüberwollte, aber vom netten Jungen Mann etwas zu forsch unter’m Arm gepackt wurde.

„Unreverse Save“

Heute konnte ich jemanden glücklich machen, indem ich die Bilder von einer vermeintlich überformatierten Speicherkarte einer Digitalkamera restauriert habe. Eigentlich habe ich diesem Problem nie besondere Bedeutung beigemessen, weil die Speicherkarten mir eher kaputt gehen, als versehentlich gelöscht zu werden. Hier kam erschwerend hinzu, dass dieser „jemand“ eine Kamera eines Dritten fehlbedient hatte und beide den angeblich über einige Minuten dauernden Löschvorgang nicht stoppen konnten (auf die Idee, den Akku herauszunehmen, sind sie nicht gekommen – und vielleicht hätte das die Karte auch wirklich zerstört). Mein Erfolg war umso unerwarteter, da ein vorher konsultierter Fotohändler keine Bilder wiederherstellen konnte.

Durch einen Artikel in der c’t war ich auf das kostenlose Werkzeug „Recuva“ aufmerksam geworden, das ich erfolgreich unter VMware laufen lassen konnte. Tipp: Im „Wisard“ gleich den „Deep Scan“ für „Other file formats“ (entsprechend aller bekannten Formate) aktivieren. Übrigens bietet das Programm auch an, auf anderen Medien ein „undelete“ durchuuführen; für den einen oder anderen ist das vielleicht interessant?

Für die Prüfung einer 2GB SD-Karte benötigte mein Setup gut eine Viertelstunde; für eine 8GB CF-Karte etwas über zwanzig Minuten. Das Zurückspielen der Dateien etwa ebenso lange. Nachteil: Dateinamen und Änderungsdaten werden zwar teilweise korrekt in der Fundliste angezeigt, aber beim „Restore“ nicht zurückgeschrieben. Also habe ich mir auch noch das in Perl geschriebene EXIFTools für Mac installiert und mit dem Befehl

exiftool „-DateTimeOriginal>FileModifyDate“ [PATH]

via Terminal die Änderungsdaten auf das Aufnahmedatum gesetzt. Funktioniert natürlich für JPEG u.a., aber nicht für Filmdateien (QuickTime Movie-Container „.mov“ in diesem Fall).

Intel SSD Firmware-Update

Zum Glück ist die Intel SSD X-25M G2 noch ein neues und vergleichsweise interessantes Produkt, so dass z.B. Engadget sogar über einzelne Firmware-Updates schreibt. Ansonsten hätte ich die Aktualisierung wohl übersehen. Trotz der Warnhinweise habe ich meine mit MacOSX und Daten gefüllte SSD aktualisiert (allerdings braucht der Mac etwas länger, um von der CD mit FreeDOS zu booten).

Die SSD ist mun mit gut 70% gefüllt und erreicht Lesegeschwindigkeiten von fast 200 MB/s und Schreibraten von über 60 MB/s. Damit scheint sie etwas langsamer als in den ersten Tagen zu sein.

Wenn Clever schlauer als Intelligent zu sein versucht…

…geht’s bestimmt schief. So auch in meinem Beispiel heute, bei dem man auf einem DELL Drucker von Quark XPress 8 unter MacOSX nur dann drucken kann, wenn man nicht die spezielle DELL-Software (PPD) verwendet, sondern mit einem „generischen“ (=allgemeinen) Druckertreiber arbeitet. Das ist mir bisher noch mit keinem anderen Programm passiert; offenbar will QXP da einfach schlauer sein und murkst soviel Spezialcode in die Postscript-Ausgabe, das sich der Drucker verschluckt: empfängt bestenfalls die Daten, quittiert sie mit einem „Piep“ und macht nichts, gar nichts, nicht mal einen Fehlerbericht ausdrucken.

Endlich bin ich den Umweg über PDF los (die als PDF exportierte Datei liess sich immer von Acrobat Reader aus drucken).

Ab jetzt liegt’s an mir…

Probehalber (? ;-) nutze ich eine Intel Solid State Disk (SSD) als Bootvolume. Dort residieren auch die umfangreichen Mailarchive, die Programme und Caches. Aus Platzgründen sind alle Dokumente auf einem ehemaligen Volume verblieben, ebenso wie die Musik- und Photo-Bibliotheken und auch der virtuelle PC (VMware).

Das Starten des Rechners ist in unter einer Minute komplett erledigt – inkl. Finder, Desktop und Menüzeile! Genauer gesagt ist nach unter 20 Sekunden der Bootvorgang abgeschlossen, sofern man die 15 Sekunden vom Drücken des Einschalters und dem Erscheinen des Apfels vor grauem Grund sowie dem Auswählen des Nutzers und Eingeben des Kennworts mal absieht. Wow.

Viele Programme starten fast „instant on“, was besonders bei Mail.app und Google Earth auffällt. Mail.app ist in vielleicht zwei Sekunden komplett hochgefahren und kann ca. viertausend Spams aus einer Mailbox mit fast achttausend binnen weniger Sekunden herausfiltern. Google Earth ist ähnlich verblüffend schnell hochgefahren und erlaubt bisher ungesehen sanftes Reisen auf dem virtuellen Globus zu, selbst wenn 3D-Objekte im Bild sind.

Noch ein Wort zu Safari, das ich meist mit an die zwanzig Tabs öffne, die nun alle „ohne Gerödel“ aufblitzen und auch komplexe Seiten wie Spiegel Online annähernd sofort darstellen. Auch gelingt das Abspielen von Flash-Videos innerhalb von Safari jetzt von deren Anfang an im Vollbild-Modus – ohne Geruckel und Aussetzer.

Ab jetzt liegt es also an mir, „wenn’s mal wieder länger dauert“: Die Rechenkerne können endlich auf ausreichend Nachschub vom Sekundärspeicher zugreifen und der Anwender ist nicht mehr von Laufgeräuschen der Festplatten genervt. Kurz: Die X25-M ist ein durchaus brauchbares Stück Fortschritt.

Jetzt muss sie nur noch im Dauer- und Langzeitbetrieb ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Zur Zeit habe ich einen Füllgrad von 50% erreicht (angeblich sind die Algorithmen der Speicherverwaltung noch nicht für alle Lebenslagen optimal) und nutze die SSD auch erst seit kurzem, so dass noch nicht allzu viele Dateien gelöscht sein dürften. Windows 7 soll sich ja mit speziellen Kommandos von Dateien verabschieden können, so dass diese der SSD-interne Controller nicht weiter berücksichtigen muss – von MacOSX ist diesbezüglich nichts bekannt, obwohl im MacBook Air bereits seit längerem SSDs angeboten werden. Direkt nach Einbau habe ich die Geschwindigkeit u.a. mit dem altbewährten „Helios Lantest“ ermittelt, der in weniger als einer Minute (!) den Test mit 300MB-Dateien zehnmal durchlief und dabei zwischen 140 und 180 MB/s Lesen und zwischen 60 und 100 MB/s Schreiben konnte. Bei 3GB-Dateien waren die Schreibwerte heute im Mittel sogar bei 80 MB/s und Lesen bei mittleren 220 MB/s…

Übrigens habe ich die SSD, die ja im für Notebooks geeigneten Formfaktor angeboten wird, mit einem Adapter für 2,5″ sATA auf 3,5″  sATA von Kingston in den Laufwerkschacht des MacPro eingesetzt (war endlich bei Alternate lieferbar; gibt’s auch bei Terrashop etwas günstiger von einem anderen Hersteller). Die SSD wurde bereits mit aktuellster Firmware ausgeliefert (das ISO-Image bootete den MacPro).

Schnee im Sommer

Snow Leopard BoxApple hat sein Mac OS X Betriebsystem auf Version 10.6 (Codename „Snow Leopard“) aktualisiert und die Sendung ging bei mir per UPS tatsächlich am Tag der offiziellen Vorstellung ein. Ich habe die Aktualisierung auf einem Backup-System getestet und dann „am lebenden Objekt“ vorgenommen: alles lief reibungslos. Dennoch gab es danach folgende Änderungen und Auffälligkeiten:

  • Die Selektion von Objekten im Finder wechselt von Hintergrundfarbe auf Rahmen, wenn ein Kontextmenü aufgerufen wird: Unschön, denn man hat das Gefühl, die Selektion wäre abhanden gekommen.
  • Die Fortschrittsanzeige beim Kopieren/Löschen zeigt jetzt konservativere Prognosen.
  • Der Anmelde-Dialog beim Aufwachen aus dem Bildschirmschoner ist jetzt komprimierter.
  • Vermutlich, weil der Finder neu geschrieben ist (sein soll), hat sich auch dessen Steuerung per AppleScript verändert, z.B. können die „view options“ im Finder nicht mehr auf dem bisherigen Weg eingestellt werden. Meine AppleScripte müssen überarbeitet werden – umpf. Siehe Apple Developer Notes.
  • Mail.app verarbeitet AppleScripts jetzt zuverlässiger. Diesbezüglich funktionieren meine AppleScripte endlich zuverlässig.
  • Viele kleiner Helferlein für die Menüzeile arbeiten nicht mehr. Von MenuMeters, iStat Menus u.a. gibt es inzwischen Updates. Meine Screensaver-Sammlung hat sich auf einige wenige noch lauffähige Exemplare dezimiert.
  • Safari öffnet komplexe Seiten jetzt deutlich schneller und mit weniger Plattenaktivität (z.B. spiegel.de).
  • Der Boot-Vorgang ist schneller am Anmeldedialog.
  • Der Finder ordnet Symbole jetzt enger und die Dateinamen sind anders umbrochen.
  • Mindestens einmal hat sich der Desktop unerwünscht „aufgeräumt“ (alle Icons rechts) — arg!
  • „Software Aktualisieren“ ist mir einmal hängen geblieben.
  • Geänderte Datumsanzeige (führende Null beim Tag) hat er nicht übernommen.
  • Bei den Druckereinstellungen hat er das pro Konfiguration eingestellte Papierfach ignoriert – andere druckerspezifische Einstellungen (Farbe/Schwarzweiß, doppelseitig u.a.) hat er aber übernommen gehabt. Hier mussten die falsch gesetzten Optionen in den jeweiligen Konfigurationen nur noch einmal korrigiert und abgesichert werden.
  • TimeMachine Backup lief unverändert weiter und übernahm alte Daten – aber ob man damit auf die Vorversion des Betriebssystems zurückgreifen kann? Wohl kaum…
  • „Einsetzen“ in Safari funktioniert im WordPress-Editor nicht mehr (weder Menüfunktion, noch Tastendruck)??
  • Der Apple QuickTime MPEG-2 Decoder („Wiedergabekomponente“), den ich vor einigen Monaten erworben hatte, war durch den Upgrade-Prozess nicht mehr installiert. Er ließ sich aber problemlos nachträglich erneut einspielen und scheint auch mit der neueren QuickTime-Version zu funktionieren.
  • DiskRotateDeamon scheint bei mir immer abzuschmieren (vielleicht im Zusammenhang mit VMware?) und verursacht jede Menge Plattenaktivität durch CrashReporter und Dumps. Testhalber nehme ich das Tool mal aus /Library/PerferencesPanes und /Library/DiskRotate aus.

Barf bag

Ich möchte den Inhalt einer Festplatte auf die von den einzelnen Ordnern verbrauchten Größen hin analysieren und herausfinden, wo wieviel Platz verbraucht wird.

Man könnte zu diesem Zweck auch Programme mit schöner Benutzeroberfläche und Visualisierung verwenden: z.B. GrandPerspective (MacOSX) oder WinDirStat (Windows) und KDirStat (Linux); alle basieren meines Wissens auf den Forschungsarbeiten zu SequoiaView.

Aber unter UNIX gibt es ja auch schöne Kommandozeilen-Tools. Und eines davon listet die Ordner (Verzeichnisse, Directories) auch einzeln mit ihrer Größe auf: „du“. mit „-b“ wird die Ausgabe von Bytes als Größenangabe erbeten und die Darstellungstiefe mit „–max-depth=3“ auf drei Ebenen begrenzt; ein nachgeschaltetes „sort“ sortiert die ausgegebenen Zeilen aufsteigend:

du . -b --max-depth=3 | sort -g

Der Punkt für das aktuelle Verzeichnis kann durch einen beliebigen Pfad ersetzt werden.

Aber auf dem Mac funktioniert das nicht richtig und die Angaben stimmen nicht mit den Angaben des Finders überein. Warum!?

Der o.a. Befehl ist für Debian Linux gültig, aber nicht für MacOSX, denn die Reihenfolge der Optionen ist bei MacOSX anders und „-b“ und „–max-depth“ gibt es auf dem Mac schon mal gar nicht. Besser:

sudo du -k -d 3 /Volumes/Macintosh\ HD/ | sort -g

Das liefert die Größenangabe zwar nicht in Bytes, aber in Kilobyte-Blöcken (1024 Byte) und die Angaben stimmen mit dem Finder fast überein. Fast, weil es eben nicht auf’s Kilobyte genau stimmt, sondern vielleicht die Verzeichniseinträge auch aufsummiert werden oder die Kilobytes der von der Datei belegten Blöcke gerechnet werden und nicht nur die Dateigröße selbst.

Durch das nachgeschaltete (gepipete ;-) „sort“ wurden die Fehlermeldungen quasi ausgefiltert.

Umpf. Ich werde noch zu einem qualifizierten UNIX-Hater (PDF), mit „Barf Bag“.

Drehwurm

Dreimal um die Ecke denken muss der Hobbyfilmer, wenn er ein Video auf die Seite kippen möchte. Mit dem Handy ist das bei der Aufnahme ja schnell passiert, wenn im Hochformat die Aufnahme besser aussieht als im Querformat: einfach die Kiste drehen – und auch bei der Wiedergabe auf dem Handy ist das Drehen kein Problem.

Aber hinterher am PC oder Mac möchte man doch auf das Stemmen des Monitors verzichten. Also einfach das Bildmaterial drehen, was z.B. bei JPEGs auch ganz einfach ist. Aber nicht bei Videos und nicht, wenn man mit MPEG Streamclip arbeitet. Hier die nötigen Einstellungen für ein typisches VGA Video:

MPEG-Streamclip

Also:  Im Bildformat die Breite und Höhe tauschen, die Skalierung abschalten, die Drehung einrichten und an der Quelle um die „Balken“ beschneiden.