Wechsel-Leiden

Herrje! Den Stromanbieter zu wechseln ist ja schon langwierig genug. Doch da ich beim Strom zu TelDaFax wechseln will (siehe meine Erfahrungsberichte) und dieses Unternehmen eher mit Niedrigpreisen auf Kosten des Kundenservice in Verbindung gebracht wird, hoffte ich beim Wechsel zu den Stadtwerken Wedel als neuer Gasanbieter auf eine gewisse bodenständige Etabliertheit, auch beim Service.

Aber wie man ja aus den Medien gesehen hat, gehen dort täglich mehr als hundert Wechselaufträge ein und die wollen bearbeitet werden. So mußte ich über zwei Monate auf eine schriftliche Bestätigung nach Absenden des Formulars warten (eine den Eingang bestätigende Email hatte ich sofort erhalten).

Spannend nur, dass sie zwar zum Monatsersten die Vorauszahlung abbuchen wollen, aber das zum Vertragsbeginn noch nicht geschafft hatten und somit wohl einen Monat nachhinken. So ist es also wieder an mir, die Zahlungen (Abbuchungen) zu sichten und aufzudröseln, schließlich möchte ich nicht, dass auch noch E-on für die selben Monate abrechnet. Und, wenn ich später wieder wechseln möchte, muss die Gesamtzahl an bezahlten Perioden ja auch noch stimmen.

Schade aber ist, dass der im Schreiben angekündigte Zugang zum Online-Kundenservice nicht freigeschaltet ist, der im Web natürlich nur unter dem Produkt „Wechselgas“ und nicht unter „Stadtwerke Wedel“ erreichbar ist.

Canon IXUS 950 IS erster Kurztest

Einen richtigen Testbericht kann ich (noch) nicht schrieben, aber von meiner prinzipiellen Begeisterung möchte ich kurz berichten:

Canon IXUS 950IS

Bildstabilisator und ISO-Shift wirken sich positiv auf das Aufnahmeverhalten in lichtschwachen Situationen aus: Da die meisten mit so einer Kamera geschossenen Bilder wohl Menschen als Motiv haben werden und sich Menschen oft in Gebäuden aufhalten, ist das ein echter Vorteil. Allerdings rauschen die Bilder, was aber weniger als bei anderen Kameras zu stören scheint. Mit den Möglichkeiten und der Bildqualität einer DSLR (digitalen Spiegelreflexkamera) in solchen Aufnahmesituationen kann sie aber nicht mithalten, obwohl der Blitz gute Ergebnisse bringt. Alles in allem sind mir einige Bilder doch verwackelt.

Bei Tageslicht rauscht das Bild zwar weniger, aber selbst bei ISO 80 war der blaue Himmel unruhig und die Details deutlich überschärft. Für normale Abzüge sicher nicht störend, aber wieder ein echter Klassenunterschied zur DSLR. Auch kann sie nicht in punkto Schnelligkeit bei Bildfolge und Auslöseverzögerung mithalten. Hingegen ist die Gesichtserkennung, die den Autofokus auf das größte oder mehrere in etwa gleich große Gesichter einstellt, wirklich gut (sofern die Personen in die Kamera schauen) und verfolgt diese selbst im Vorschau-LCD beim Schwenken der Kamera; werden keine Gesichter erkannt, dann eben eine anderes markantes Objekt:

Canon IXUS Gesichtserkennung Face Detection

Weiterhin begeistert mich die Geschwindigkeit der Kamera beim Blättern durch die Aufnahmen, von denen immerhin fast 1800 auf eine 4GB SD-Card passen würden. Ich habe bei voller, 8 Megapixel Auflösung und „superfeiner“ Qualität etwa 1100 als voraussichtliches Maximum (s. Bild oben). Bilder können entsprechend der Kamerahaltung automatisch rotiert und somit beim Ansehen auf der Kamera aufrecht gezeigt werden. Zumindest Adobe Lightroom hat den Flag aber beim Import ignoriert (Ursachen und Ausweg müsste ich noch weiter testen). Die Wiedergabe durch die Kamera selber kann vielfältig erfolgen, als Slideshow, mit Effekten, beschränkt auf einen Datumsbereich oder Bildordner. Auch sind die Bilder als Ordnungshilfe Kategorien zuzuordnen. Und auch Filme können bei passabler Lautstärke abgespielt und sogar in der Kamera geschnitten werden. Da verwundert es gar nicht mehr, dass sogar Rote-Augen-Effekte aus Blitzaufnahmen herausretuschiert werden können. Bei all diesen Aktionen gibt es keine störenden Verzögerungen mehr, auch nicht beim Zoomen.

Canon-üblich ist die Kamera perfekt bedienbar. Den Einschalter findet man auf Anhieb (lange gedrückt halten!) und am Wahlrad stellt man die Aufgabe ein: Knipsen (Vollautomat), Programm (Vorgaben für typische Szenen wie Portrait, Nachtaufnahme u.v.a.m.), Photografieren (manuelle Einstellungen), Filmen (nach Vorgaben) und Wiedergabe. Da das Rädchen mit dem Daumen der rechten Hand bedient werden muss, ist eine Einhandbedienung schwierig, wenn man öfters zwischen Wiedergabe- und Aufnahmemodus wechseln möchte (die letzte Aufnahme wird natürlich im LCD eingeblendet).

Das LCD ist auf jeden Fall tageslichttauglich und ausreichend gross, obwohl noch ein rein optischer Sucher zusätzlich Platz findet (den ich bis jetzt noch gar nicht verwendet habe). Der optische Zoom ist vierfach und geht großzügig von gutem Weitwinkel bis Tele. Von der Verwendung des Digitalzooms kann ich nur abraten (es sei denn, man verfügt über keinen Computer zur Nachbearbeitung und eigenständigen Ausschnittsvergrößerung): die Qualität ist mies und man verwackelt sehr leicht. Trotzdem ganz praktisch: Die „Druckertaste“ lässt sich mit einer Lieblingsfunktion belegen; ich habe den „Telekonverter“ gewählt, so dass ich trotz generell abgeschaltetem Digitalzoom ihn manuell bis zum Faktor 2 zuschalten kann (sonst geht er bis 16fach).

Zurück zur Bedienung: Es gibt die obligatorische Menü-Taste, die aber einige Parameter nicht zugänglich macht. Die Bildauflösung z.B. stellt man ein, indem man die „OK“-Taste (bei Canon heißt sie „FNC SET“ und befindet sich in der Mitte des Wahlrings) drückt; leider brauche ich bei jeder Canon Kompaktkamera erneut ein paar Minuten, bis ich mich daran erinnere, wenn ich nicht sogar in’s Handbuch schauen muss). In diesem Fall hätte ich mich gefreut, wenn das ohnehin schon in mehrere „Reiter“ aufgeteilte Menü noch um diese zentralen Einstellungen ergänzt worden wäre. Aber wenn man erstmal die Bedienungsmöglichkeiten kennengelernt hat, sind sie durchweg einheitlich und nach kurzer Zeit intuitiv zu nutzen.

Ach ja: Eine Macrofunktion hat das Kleinod auch und Videos können mit TV-Auflösung bei 30 Bildern in der Sekunde aufgenommen werden, wobei die Schärfe und Belichtung mitlaufen, aber der Zoom rein digital ist (also besser nicht zoomen). Die Auflösung ist mit 3264 mal 2448 Pixeln enorm hoch und übertrifft die Fähigkeiten der Optik: man kann also gerne runterregeln, denn für die üblichen Abzüge genügt eine 3 Megapixel Kamera. Dass der dreifache Linsentubus mit malendem Geräusch arbeitet, war zu erwarten; hoffen wir darauf, dass er ähnlich ausdauernd wie bei den früheren Modellen lange Jahre hindurch funktioniert. Denn dass die Kamera ansonsten lange auch höheren Ansprüchen an eine „Knipstüte“ gerecht werden wird, bin ich sicher.

Zum Abschluß hier noch ein letztes, unbearbeitetes Beispielbild (ohne Blitz bei Deckenlicht aufgenommen), das man sich in voller Auflösung runterladen kann (>3MB!):

Canon IXUS 950IS Beispielsbild

Gebrauchte Software

Ein Gebrauchtwagen ist kein Neuwagen. Das einzig „neue“ sind Defekte, die der Hersteller nicht konstruiert und ausgeliefert hat. Doch darüber wird sich niemand freuen.

Aber was ist der Nachteil bei gebrauchter Software? Also bei Lizenzen, die schon einmal jemand anderem gehört haben und der sie (aus welchem Grund auch immer) verkauft und mitsamt Originalsoftware (Datenträger, Handbuch) ausliefert? Vermutlich gibt es gar keinen Nachteil, wenn der Hersteller der Software das Umschreiben der Registrierung erlaubt (und ein betriebsinternes Verfahren dafür aufrecht erhält) und man von einem seriösem Anbieter kauft, der einem die jeweiligen Schritte erläutert.

Angefangen hat alles damit, dass ich Adobe Photoshop CS3 doch recht teuer empfand, es aber Händler gab, die die CS2-Version verkauften und auf das bis zu einem Stichtag kostengünstige (kostenlose?) Update hinwiesen. Das sollte 20% günstiger sein. Ein Check bei Ebay brachte mich dann auf einen Händler mit vielen guten Bewertungen, der offensichtlich Uraltlizenzen inklusive der nötigen Updates zu einem sehr guten Preis verkauft.

Ich habe es mal probiert und Adobe Photoshop direkt bei diesem Händler erworben; und das habe ich bekommen:

Photoshops

Bis auf die alte Software (Version 2.5 auf Disketten) sind alles eingeschweißte Produktkartons gewesen und die Serialnummern ließen sich einfach zur Aktivierung nutzen. Voilà. Und jetzt kann die Lizenzübertragung mit beigelegtem Formular gern noch ein bißchen dauern.

MicroSprech

Ein Fundstück: Endlich habe ich eine Übersicht gefunden, was die von Microsoft verwendeten Begrifflichkeiten wirklich, also ini englischen Original, bedeuten. Immerhin hat die Liste ca. 12.000 Einträge in 60 Sprachen… Zwar enthält sie ganz lustige Wörter wie „Purble Pairs“=“Doppelmoppel“, aber der große Wurf ist das nicht: Begriffe wie „remote“, „public key“, „peer-to-peer“. „drop-down“ u.s.w. sind eben nicht (oder zum Glück nicht?) übersetzt und Eigentümlichkeiten wie „recovery fork point“ bleiben auch im Deutschen mit „Wiederherstellungs-Verzweigungspunkt“ unklar. „Freispeichersammlung“ für „garbage collector“ ist nur ein Beispiel dafür, wie die Ausbildung zum MSCE einen gestandenen Informatiker zum Weinen bringen kann.

Crashtest Handygebühren

Dass man sich ein bisschen anstrengen muss, um an günstige und gute Produkte zu kommen, das ist ja nicht neu; Einfach in den Laden rennen, vielleicht noch dem Verkäufer glauben und sofort zuschlagen: das wird teuer. Selbst bei ausgiebiger Recherche vor dem Kauf hängt ein guter Preis noch immer am richtigen Zeitpunkt. Wer also etwas braucht, muss warten können und stets auf der Lauer liegen.

Seit langem liege ich schon auf der Lauer nach einem günstigen Handytarif. Ich bin schon lange bei Vodafone und habe in den fast fünfzehn (15!) Jahren kaum den Tarif gewechselt und schon gar nicht die Handnummer. Immerhin hat 4DSL von 1&1 eine SIM-Karte im Paket, die auch im mir als gut bekannten Vodafone-Netz arbeitet; die Telekom bietet ebenfalls ein Bundle aus Internet- und Telefon-Anschluss gekoppelt mit dem Handyvertrag (aber günstig nur mit „Habe-alles-von-der-Telekom“-Bonus) und es gibt bestimmt noch einige andere „Lianen“ im „Tarifdschungel“. Allerdings erwarte ich dort überall Fallstricke im Kleingedruckten, beim Service, beim Leistungsumfang oder spätestens beim Vertragswechsel. Die Prepaid-Lösungen (zu CallYa könnte ich meine Rufnummer sogar mitnehmen) sind vielleicht auch nachteilig (z.B. ist mir unklar, ob ich meine Handynummer von dort aus wieder zu einem anderen Anbieter mitnehmen könnte; meiner Ansicht geht das nur von Vertragshandys aus) und kommen so auch nicht in Frage.

Muss ich also bis zum St. Nimmerleinstag bei meinem ungünstigen Vertrag bleiben? Sieht so aus, denn die Kündigungsfristen sind schwer zu ermitteln, immerhin bin ich aus den ersten zwei Jahren Bindung heraus und nun gelten andere. Und ich habe einen „Spezialtarif“, den man nicht einfach wechseln kann, auch nicht innerhalb von Vodafone: erst muss ich einen „Rahmenvertrag“ kündigen, was nur schriftlich geht und nur zusammen mit dem Vertragswechsel, ggf. zu einem anderen Anbieter.

Hallo?!? Wo ist die Machete!?

Also kam mir diese Nachricht ganz zu pass: ca. 3 Euro jeden Monat Grundgebühr, fünf Cent je Minute in alle Fest- und Mobilfunknetze und nur sechs Monate Vertragslaufzeit im O2- oder D1-Netz. Doch das Angebot wird nicht verkauft, sondern „im Lotto vergeben“: Jede Minute werden fünf Rufnummern in drei unterschiedlichen Tarifen (es gibt noch andere Varianten zu 9 Ct die Minute und einen für SMS-Nutzung) ausgelobt. Wer zuerst klickt, mahlt zuerst.

Versucht es auch mal, den Augenblick abzupassen, wann überhaupt mal ein günstiger Tarif offeriert wird und versucht dann auch mal, ihn zu kriegen! Das ist schier unmöglich, weil immer schon jemand zuvor gekommen sein soll. Das ist wohl nur was für, Verzeihung, Arbeitslose und an’s Bett Gefesselte…

Crash Shop

Links läuft die Uhr ab, rechts oben die Liste mit den aktuellen angebotenen Rufnummern und Tarifen (hier alle weg) und unter dem Strich die beim Auflauf der Uhr angebotenen. Alles wartet auf „Crash5“ und klickt und klickt und klickt, wie damals in der Spielhalle zu Ataris besten Zeiten und wie ich kurz vor dem Screenshot. Wieder nichts.

Ist das jetzt was für die Verbraucherschützer, für Eduard Zimmermann („Nepper, Schlepper, Bauernfänger„) oder ein Fall für die Lottoannahmestelle? Ich tippe auf die ersten beiden Möglichkeiten.

Diensthabender Altkanzler

Gestern bin ich denn tatsächlich mal für eine Fernsehsendung wachgeblieben. Ich erhoffte mir ein Portrait über Helmut Schmidt, das über den mir schon bekannten Horizont hinaus geht – und wurde von den Aufnahmen nicht enttäuscht. Zwar fand ich Fragen zu intimen Details (Behinderung des ersten Kindes, Thema Treue u.a.) etwas unpassend und der Plot war meines Erachtens nicht eindeutig nachvollziehbar. Jedoch hat die ihn begleitende Kamera schöne Szenen eingefangen. Teilweise (z.B. in der Einstellung mit Schäuble) war die Kameraführung aber zu unruhig, aber in weiten Phasen perfekt.

Allzu deutlich wurde dabei das Alter der Eheleute präsentiert. Ich frage mich, ob seine Schwerhörigkeit oder ihr Kopfnicken so oft deutlich gemacht werden musste. Der Film wirkte dadurch sehr authentisch. Oft wurde ich an eigene Erfahrungen mit alten Menschen erinnert, welche wechselnde Tagesform sie haben können, wie es immer mal wieder gute Tage gibt, aber wie dann doch Einschränkungen den Alltag bestimmen. Wie schön ist es zu sehen, dass ein Altkanzler offenbar über genügend Helferlein verfügt. Man gönnt ihm den überdimensioinalen First-Class Sessel von ganzem Herzen.

Warum nur muss dieser Mensch aber so abhängig von der Zigarette sein? Einen Spleen hat jeder und seine seien ihm vergönnt; und vielleicht gehört Rauchen einfach zu seinem Leben dazu, genau wie sein ungebeugter Arbeitswille So ist das Beeindruckendste auch seine Schaffenskraft als Buchautor bis ins hohe Alter sowie die Frische seiner Präsenz, z.B. wenn er Vorträge auf Englisch hält oder mit einer schlagfertigen Antwort kontert („you deserve it“). Das wünscht man vielen halb so alten…

Helmut Schmidt

TelDaFax bucht ab…

Oh, schon wieder was Interessantes, Unerwartetes von meinen „Freunden“ von TelDaFax:

Heute haben sie erstmalig abgebucht. Angekündigt hatten sie Lastschrift ja bei meiner Nachfrage gestern, aber eigentlich ging ich davon aus, dass sie die gesamte Vorauszahlung einziehen würden (also die Kosten für das erste Jahr zusammen mit einer Kaution zur Abdeckung eventuellen Mehrverbrauchs).

Heute jedoch gingen „nur“ 200 Euro von meinem Konto runter, was eben nur der Sonderabschlag ist. Ich habe also erneut angerufen und mich erkundigt, zu wann denn die Versorgung aufgenommen werden kann. Antwort von der Dame am Telefon (ich bin übrigens wieder schnell durchgestellt worden, gut!): „Der Wechselantrag kann erst bearbeitet werden, wenn die erste Abbuchung stattgefunden hat und dann muss der Versorger den Wechsel auch noch bearbeiten, was auch immer einige Wochen in Anspruch nimmt. Bei Ihnen wird es also noch bis zum 01.09. dauern.“

Bei meinem Anruf vorgestern hat man mir noch etwas vom 30.09. erzählt. Was wohl im Endeffekt stimmen wird? Ich gehe aber nicht von einer Wartezeit bei Vattenfall aus, sondern von dem Sicherheitsbedenken bei TelDaFax, die die sechs Wochen Frist abwarten wollen, in der man die Lastschrift von seiner Bank ohne Angabe von Gründen zurückrufen kann. Also ist das dann Ende August und dann soll, so sagte die Dame eben, auch erst die Bestätigung über den Wechsel schriftlich bestätigt werden können.

Ob die Verbraucherzentralen und Strompreisvergleichsportale das alles wissen?? ich frage mich nochmals, warum diese Verbraucherschützer alle Kunden so vehement zum Wechseln bringen wollen, wo die Ersparnis doch nur einige Euros beträgt, wenn man nicht einen solchen extremen, vorausbezahlten Tarif wählt.

Reiseauskunft in Zeiten des Streiks

WarnstreikWie schön, dass es das anonyme Internet gibt. Da kann man alles ‚drauf schieben, wenn man eine Lösung für Probleme in der Realwelt braucht. Bestes Beispiel ist heute mal die Deutsche Bahn, die unter den streikbedingten Ausfällen ächzt und ratlose Kunden (angeblich) unterstützen möchte.

Zur Lösung wurde eine bundesweite Hotline eingerichtet, schön gebührenfrei unter 0800-0996633, die auch fleißig im Rundfunk als „Infoline“ angepriesen wird. Aufgrund des reichlichen Zuspruchs ist sie aber überlastet und eine Bandansage bittet um Geduld. Das wiederum ruft die Medien auf den Plan, die über diesen Mißstand berichten. Die Bahn wehrt sich mit Ankündigungen, das Personal aufzustocken (was nichts zu helfen scheint) und verweist auf die internet-Seiten unter (es wird im Radio immer ganz betulich deutlich ausgesprochen, beinahe buchstabiert): weh weh weh, Punkt, Bahn, Punkt, De-Eh. Aha.

Hat da mal einer nachgesehen? Erste Frechheit: Statt auf der Seite entsprechend deutlich auf die Sonderseiten hinzuweisen, wird nur verschämt rechts oben eine kleine Notiz zu den Streiks eingeblendet (kann sein, dass noch ein Popupfenster hätte aufspringen sollen). Auf den dort verlinkten Seiten findet sich … ein Verweis auf die *Telefonhotline*! Peinlich.

Nun gut, nach einem weiterführenden Klick gelangt man auf regionale Nachrichten. Über Hamburg steht nur, dass ein Streik erwartet wird, dass neben einigen aufgezählten Streckenabschnitten auch alle anderen Linien betroffen sein können und dass zum „für morgen angekündigten“ (haha, heute ist morgen schon gestern!) deutschlandweiten Streik der Lokführer nichts genaues bekannt ist. So, so.

Doch weiter geforscht, das Internet ist unendlich und darum wird’s da schon eine Info geben, ob denn der Zug heute fährt. Der Fahrgastverband ProBahn verlinkt auf eine Seite der DB, auf der die aktuellen Ankunfts- oder Abfahrtszeiten (wahlweise) der Züge an einem bestimmten Bahnhof aufgelistet sein sollen. Auch schön: Es gibt Einträge mit „Zug fällt aus“, „x Minuten später“, „pünktlich“ oder „-„. Was, bitteschön, bedeutet „-„???

Tipp für Bahner: „Eat your own dog food“. Mehdorn, fahre er selber mal an einem heißen Pfingstwochenende mit der Bahn, nur zweite Klasse, Regionalexpress von Emden nach Bremen und versuche dort einen Anschlußzug nach Hamburg zu bekommen. Tip: Zwichendurch unbedingt die Toilette benutzen müssen. Vorher aber bitte noch selbständig im Internet herausfinden, welche Verbindungen es gibt, welches Rückfahrticket günstig ist, wenn man zeitlich nicht unbedingt festgelegt ist und eventuell noch Personen mit und ohne Bahncard mitnehmen möchte.

Gruselt es schon? „Infoelite“ ich komme!

TelDaFax trödelt

Hier der erste Update mit einem Erfahrungsbericht meines Wechsels zu TelDaFax als Stromlieferanten. Kurz: Ich bin verunsichert und enttäuscht. Vielleicht ändert sich meine Meinung ja noch, aber aufgrund der vielen Zugriffe auf mein Blog mit den entsprechenden Suchbegriffen, möchte ich doch einen Zwischenstand verlautbaren.

Vorab: 14,9 Eurocent für die Kilowattstunde sind landesweit einmalig und verlockend. Die Liquiditätsnachteile dieses Tarifes durch Vorauskasse *und* Kaution i.H.v. 200 Euro, allesamt zahlbar *vor* Vertragsbeginn, haben mich nicht abgehalten. Bei einem hohen Verbrauch hängt halt der entscheidende Preisvorteil an den Kosten für die kWh. Also habe ich „rechtzeitig“ Ende Mai den Wechsel online bei TelDaFax beauftragt.

Zuerst erhielt ich ein PDF zur Bestätigung des Auftrags (s.u.). Ob es sich allerdings rechtlich/formal um eine Auftragsbestätigung handelt, bezweifle ich inzwischen. Aufgefallen war mir auch, dass im PDF kein Wechseltermin genannt wird. Weil ich mir über den wirklichen Status nicht klar war und ich einen zügigen Wechsel sicherstellen wollte, habe ich dort angerufen und die Auskunft erhalten, dass dies ohne weitere schriftliche Bestätigung angenommen sei. Kurz darauf jedoch erhielt ich noch eine Auftragsbestätigung per Post, die den Antrag bestätigte, aber immer nur noch von „schnellstmöglich“ sprach. Mein Wunschtermin Anfang Juli wurde nicht explizit bestätigt.

AB

Besonders ärgerlich aber war der Hinweis, dass zur Sicherung des Bonus (bis zu 75 Euro je nach Verbrauch sollte für das erste Jahr rückvergütet werden) das Absenden eines Coupons nötig sei und dass dieser bis zum Ende Mai eingegangen sein müsse. Ich sah mich also veranlasst, ein extra Schreiben beizufügen, in dem ich als Bedingung den Bonuserhalt machte – wohlwissend, dass ich erst am Ende des ersten Jahres herausfinden würde, ob bei TelDaFax dieses Schreiben Beachtung gefunden hat. Aber immerhin könnte ich bei Auseinandersetzungen mein Schreiben vorweisen.

Coupon

Also erwartete ich die Abbuchung der Jahresvorauszahlung und der 200 Euro Kaution, die aber nicht zum Monatsende stattfand. Heute nun habe ich Vattenfall als den bisherigen Vertragspartner und lokalen Versorger angerufen, ob denn die Abrechnung zu meinem Anschluß über TelDaFax sattfindet: Nein, täte es nicht. Also werde ich nun, nachdem ich leichtsinnigerweise selbst beim Versorger gekündigt hatte, zu einem ungünstigen Tarif abgerechnet, bis der neue Provider einsteigt.

Um herauszufinden, wann das denn sein wird, habe ich nochmal bei TelDaFax angerufen und herausgefunden, dass sie erst zwei Monate nach Abbuchung, also nach deren Zeitrechnung ERST ENDE SEPTEMBER den Vetrag übernehmen! Sie würden die zum letzten, auf einen Samstag fallende Monatsende anstehende Abbuchung nun heute vornehmen und könnten dann erst in „zwei Monaten“ Lieferant werden, da Vattenfall mich ja nicht eher entlassen würde. Mein Einwand, ich hätte dort gekündigt und es wäre schneller möglich, konterte die Dame am Telefon mit: „Aber wir können nicht schneller, weil so viele Wechselanträge bearbeitet werden müßten“. Übrigens war meine Gesprächspartnerin zwar ohne lange Wartezeit schnell erreichbar gewesen, aber kurz angebunden (man könnte „schnippisch“ sagen). Immerhin hat sie noch bestätigt, dass die Bonusaktion verlängert wurde.

Ich soll also den Juli, August und September noch beim alten Anbieter verbleiben, ihnen aber schonmal das Geld überlassen? Hmmm… Ärgerlich für mich, da ich meinen vergleichsweise günstigen Vattenfall Tarif selbst vorab gekündigt hatte, was ich aus vorauseilendem Sicherheitsbedürfnis gemacht habe. Davon kann ich also schonmal abraten.

Web 2.0 oder wie?

Also, nun mal im Ernst: Was ist Web 2.0? Google Quadrat? Bloggomanie? Verlinkomaten? Pingback, Tracksticky, Secondlife, Sevenload, YouTube, DiggIt, FaceBook und DuMichAu.ch? Alles Quatsch, sach‘ ich Euch. Das interaktive, live-haftige Web 2.0, das ubiquitous Web, das Bin-Dabei-Netz, der Nachfolger von Fernsehen… das ist, wenn ich hier mitten in der Nacht im regnerischen Hamburg (Deutschland) sitze und… IFIXIT beim Auseinanderschrauben eines niegel-nagel-neuen iPhones zusehen kann! Zugegeben, sind nur zeitnah hochgeladene Photos, aber das hat was! Wo andere noch Bilder von den Warteschlangen zeigen, Texte von der Zeit vor 6pm zu lesen geben und wenige schon die ersten Auspackszeremonien in Wort und Bild dokumentiert haben, da spielen sich vor meinen Augen Disassemblierungen ganz fieser Art ab: ob die das je wieder zusammenkriegen?